MEHRERE TOTE NACH ANGRIFFEN AUF SYNAGOGE UND KIRCHE IN DAGESTAN

Machatschkala – Bewaffnete haben am Sonntag in der russischen Nordkaukasusregion Dagestan eine Synagoge, eine orthodoxe Kirche und einen Polizeiposten beschossen. Laut Innenministerium wurden mehrere Menschen getötet. Ein Polizist starb beim Beschuss einer Synagoge in der Stadt Derbent. Dort wurden auch in einer orthodoxen Kirche zwei Menschen erschossen. In der Hauptstadt Machatschkala wurde eine Polizeistation attackiert, ein Beamter kam ums Leben. Auch zwei Angreifer seien tot, hieß es.

Die Hintergründe waren vorerst unklar. Bei dem Vorfall in der orthodoxen Kirchen wurden demnach ein Priester und ein Wachmann getötet. Insgesamt kamen demnach sechs Menschen ums Leben, ebensoviele seien verletzt worden. Die Stadt Derbent gehört zum Unesco-Kulturerbe, sie ist Heimat einer alten jüdischen Gemeinde. Machatschkala liegt etwa 125 Kilometer nördlich an der Küste des Kaspischen Meeres.

Antijüdische Ausschreitungen

Dagestan ist eine überwiegend muslimischen Region im Süden Russlands. Dort war es in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund des Gaza-Konflikts bereits zu antijüdischen Exzessen gekommen. Ende Oktober 2023 drangen etwa wütende Menschen in den Flughafen der Hauptstadt Machatschkala ein, als dort am Sonntag ein Flugzeug aus Israel ankam. Rund 20 Menschen wurden dabei verletzt Der Kreml warf dem Westen in Folge Destabilisierungsversuche und Provokationen vor.

Es sei offensichtlich, dass die Ausschreitungen durch Einmischung aus dem Ausland verursacht worden seien, heiße es damals aus dem Kreml. Es gehe um "die Versuche des Westens, die Lage im Nahen Osten dazu zu nutzen, eine Spaltung der russischen Gesellschaft herbeizuführen". (APA, 23.6.2024)

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