GLOCKNER UND KüHTAI ALS SCHARFRICHTER BEI TOUR OF AUSTRIA

Die Tour of Austria wartet an den letzten zwei Tagen mit einem wahren Kletterfestival auf. Die Königsetappe am Samstag führt über 152 Kilometern und 3.800 Höhenmetern von St. Johann über den Großglockner nach Osttirol zur Bergankunft in Kals. Das Finale am Sonntag hält 144 km und 2.700 Höhenmeter von Kufstein auf das Kühtai bereit, das erstmals seit 2013 wieder im Programm der Österreich-Radrundfahrt steht.

Die Großglockner-Hochalpenstraße ist hingegen ein jährlicher Fixpunkt der Tour-Strecke. "Auch in diesem Jahr wird die Glockneretappe eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg bringen. Es wird ein Schlagabtausch der Besten", meinte Thomas Kofler, Teamchef des Vorarlberg-Rennstalls. Auf dem vorletzten Teilstück wird nach dem 1.300 Höhenmeter-Anstieg von Ferleiten am Fuscher Törl (2.430 m) der Glocknerkönig gekürt. Kurz darauf folgt mit dem Hochtor (3,8 km bergauf/2.500 m) auch noch das Dach der Tour. Nach der Abfahrt ins Mölltal wird der Iselsberg (1.200 m) befahren, ehe es nach Lienz und weiter Richtung Huben geht. Von dort müssen noch einmal zwölf Bergauf-Kilometer bis nach Kals (1.320 m) bewältigt werden.

Felix Großschartner erwartet erst auf den letzten Kilometern ins Etappenziel einen Großkampf der Gesamtklassementfavoriten. "Der Glockner ist weit weg vom Ziel. Ich glaube nicht, dass er die entscheidende Rolle spielen wird", sagte Großschartner, der 2015 bereits einmal Glocknerkönig geworden ist. Die Straße nach Kals kennt der Rundfahrt-Dritte von 2017 unter anderem von Trainingslagern mit seinem früheren Team Bora gut.

Auch der Schlusstag hat es noch einmal in sich. Von Kufstein aus rollt das Peloton auf Teilen der WM-Strecke von 2018 durch das Inntal und über die Bergwertung am Fuße des Patscherkofels (1.030 m). Von Innsbruck aus führt die Strecke durch das Sellrain-Tal 23 km nur noch bergauf. "Es wird ein Feiertag für die besten Kletterer, wenn es 1.400 Höhenmeter nach Kühtai geht. Riccardo Zoidl legte hier den Grundstein für seinen späteren Rundfahrtsieg. Vielleicht landet ja heuer wieder ein Österreicher auf dem Podium", sagte Tirol-Teamchef und Tour-Direktor Thomas Pupp.

Zoidl hatte vor elf Jahren auf der damals ersten Etappe Platz zwei belegt. Auch der heuer noch höher gehandelte Großschartner ist den Anstieg bereits gefahren. Der Tour-de-France-gestählte Oberösterreicher fürchtet sich nicht. "Es ist eigentlich die leichtere Kühtai-Seite, es setzt zwischendurch immer ein bisschen ab", meinte der UAE-Profi über den durchschnittlich sechs Prozent steilen Weg ins Ziel, der aber auch ein Stück mit 18,4 Prozent Steigung aufweist.

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