BANDENKRIEG MITTEN IN WIEN: ERSTE FESTNAHME

Wien. Im Zuge der umfassenden Ermittlungen, die das Landeskriminalamt zu den Auseinandersetzungen in aller Öffentlichkeit zwischen bewaffneten Gruppen im 12. und im 20. Bezirk in Wien führt, gibt es einen ersten Ermittlungserfolg: Ein mutmaßlicher Beitragstäter des Vorfalls vom Freitag im Bereich des Anton-Kummerer-Parks wurde durch Beamte der WEGA in Wien-Donaustadt über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in seiner Wohnung festgenommen.

Tschetschene festgenommen

Der 29-jährige Tatverdächtige, ein Tschetschene, soll Freitag am Abends mit einem Auto mehrere Komplizen und Landsleute zur wohl verabredeten Schlacht der Ethnien gebracht haben, wo es dann tatsächlich zum Clash mit mehreren Syrern (15 bis 21) kam. Dabei wurden drei Beteiligte verletzt. Zwei Syrer durch Schüsse, ein Angreifer durch einen Messerhieb. Dem Chauffeur der "Kaukasus-Krieger" - der möglicherweise auch beim Überfall auf vier Afghanen am Sonntag bei der U6-Station Bahnhof Meidling involviert war - gelang in weiterer Folge die Flucht.

Durch akribische Ermittlungen der Kriminalpolizei wurde der Aufenthaltsort des 29-Jährigen in Wien-Donaustadt ausgemacht, und es erfolgte die Festnahme des Tatverdächtigen, eine Hausdurchsuchung seiner Wohnung im 22. Bezirk sowie die Sicherstellung des Pkw. Beim "Hausbesuch" wurden überdies eine Schreckschusspistole (siehe Foto oben) sowie elektronische Datenträger sichergestellt. Der 29-Jährige verweigert bisher jede Aussage und wurde in eine Justizanstalt gebracht.

Hämmer, Glasflaschen, Messer und Schusswaffen 

Zu den Geschehnissen. die am Sonntag in Meidling für blutige Szenen und helle Aufregung sorgten, bestätigt die Polizei jetzt, dass es sich bei den schwer verletzten Opfern um Afghanen im Alter von 15, 18 und 22 Jahren handelt. Drei von ihnen konnten bereits befragt werden und gaben gegenüber der Kriminalpolizei an, dass sie, während sie am Vorplatz des Stationsabganges zur U 6 standen, plötzlich von einer Gruppe maskierter Männer mit Hämmern, Glasflaschen, Messern und Schusswaffen attackiert worden waren. Die Angreifer konnten unerkannt flüchten, man geht aber davon aus, dass es sich um die gleichen Tschetschenen handelt, die schon seit Freitag heftig umgehen.

Die Kriminalpolizei führt jedenfalls umfassende Ermittlungen zu den Hintergründen und möglichen Zusammenhängen der Vorfälle durch. Außerdem erfolgen Spurenauswertungen an den Tatorten, an den sichergestellten Waffen sowie weitere ermittlungstechnische Maßnahmen wie die Vernehmung von Zeugen und Opfern, als auch die Sicherung von Videoüberwachungen.

Die Wiener Exekutive hat nach eigenen Angaben "auch die uniformierte und zivile Präsenz von Polizisten bedarfsgerecht an mehreren Örtlichkeiten verstärkt. Neben Streifenbeamten versehen auch Angehörige der Bereitschaftseinheit, der WEGA und der Polizeidiensthundeeinheit zusätzlichen Streifendienst, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten".

2024-07-08T09:54:06Z dg43tfdfdgfd