MäRCHENSCHLöSSER IN NRW: DIESE BURGEN SIND EINEN BESUCH WERT

  • Zwischen ihrer Industriekultur haben NRW und das Ruhrgebiet einige Burgen und Schlösser zu bieten.
  • Die bevorstehenden Sommerferien laden zu Familienausflügen zu den historischen Gemäuern ein.
  • Wir haben eine Übersicht einiger Burgen und Schlösser der Region.

Das Klischee des Ruhrgebiets als graue Industrieregion lässt viele Leute vergessen, dass wir auch märchenhafte Schlösser und Burgen haben. Von vielen der unzähligen Burgen und Adelssitze gibt es nur noch Grundrisse oder Ruinen. Viele der Festungen sind aber noch erhalten und werden gepflegt.

Wir haben uns umgeschaut zwischen Hochmittelalter, Barock und Renaissance, zwischen Ruinen und noch immer noch adelig bewohnten Fürstenhäusern. Aber schauen Sie selbst auf diese Schönheiten, die wir für einen Tagesausflug und mehr ausgewählt haben:

Die Perle von Castrop-Rauxel: Schloss Bladenhorst

Castrop-Rauxel und Schloss – das ist so eine Wortkombination, die im ersten Moment nicht zusammenzupassen scheint. Aber nur, bis man einmal Schloss Bladenhorst besucht, das in Privatbesitz befindliche Renaissance-Schloss zwischen Rhein-Herne-Kanal und Deininghauser Bach. Die Geschichte des Hauses reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert, es gibt ein Torhaus, ein schmuckes Teehäuschen nicht zu vergessen: Im Schloss den wunderschönen Trausaal, in dem schon manches Ja-Wort gegeben wurde.

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Aber das Beste: Man kann hier auch wohnen – oder sein Gewerbe betreiben. Denn Schlossherr Bodo Möhrke vermietet oder verkauft Wohnungen und Lokale im 130 Jahre alten Wirtschaftsgebäude, das von innen top modern renoviert ist. So treffen Vergangenheit und Gegenwart auf idyllische Weise aufeinander.

Adresse: Westring 346, Castrop-Rauxel, www.schlossbladenhorst.de

Wasserburg Anholt: Eindrucksvoller Barock im Münsterland

Wer wissen will, was „fürstlich leben“ wirklich heißt, dem sei ein Besuch auf der Wasserburg Anholt im westlichen Münsterland wärmstens empfohlen. Der Glanz und Luxus des historischen Barockschlosses haben weitestgehend die Jahrhunderte überstanden. Im Rittersaal mit den Porträts der Fürstenfamilie liegen noch Eichenbohlen aus dem Jahr 1665, die Bibliothek, 1450 gegründet, umfasst 8000 Bände, die teils aus der Frühzeit des Buchdrucks stammen.

Die Fürsten erledigten in früheren Zeiten viele ihrer Geschäfte vom Paradebett aus, in vielen Räumen gehen die Augen über vor Marmor und Stuck mit Blattgold. Nicht zu vergessen die Kunstschätze, denn in der fürstlichen Kunstsammlung hängt ein Rembrandt, nämlich „Das Bad der Diana mit Actäon und Callisto“ und von Lucas Cranach d.Ä. „Venus und Amor als Honigdieb“. Wer das Wetter nutzen will, kann in den von Skulpturen gesäumten Barockgärten flanieren, die von Brautpaaren oft als Kulisse genutzt werden.

Adresse: Schloss 1, Isselburg-Anholt Einkehr: Parkhotel mit Wasserpavillon inmitten des Schlossteichs. Infos: www.wasserburg-anholt.de

Burg Altena: Mit dem Lift zur Burg

Als die Burg Altena erbaut wurde, war sie dem Grafen von Arnsberg ein Dorn im Auge. „All zu nah“ seien die für ihn furchteinflößenden Mauern, verkündete er in Platt: „Al-te-na.“ Sagen wie diese erfährt man, wenn man nicht den steilen Fußweg hinauf zur Burg bestreitet, sondern den Aufzug nimmt. Dieser bringt Besucherinnen und Besucher von der Fußgängerzone aus in 30 Sekunden direkt nach oben auf den Burghof. Der Weg zum Aufzug reicht 90 Meter tief in den Berg hinein, dort im Stollen werden die Sagen erzählt.

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Wer noch mehr über den Bau der Burg und das Leben und die Traditionen vor Ort erfahren möchte, sollte das Museum auf der Burg besuchen. Im Rahmen der Dauerausstellung können Besucherinnen und Besucher auch die erste Jugendherberge der Welt besichtigen. Diese gründete Richard Schirrmann 1914. Noch heute können Familien und Schulklassen auf der Burg übernachten – in den neuen Räumlichkeiten der Jugendherberge.

Adresse: Fritz-Thomée-Straße in Altena, Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr, alle Infos unter www.burg-altena.de

Märchenschloss für die Hochzeit: Schloss Hohenlimburg in Hagen

Majestätisch thront das Schloss Hohenlimburg in Hagen über dem Lennetal – und das schon seit dem 13. Jahrhundert. Das Besondere: Nur wenige Höhenburgen in der Region sind so gut erhalten – und noch in Fürstenbesitz. Im ausgehenden 16. Jahrhundert ging die Burg im Erbgang an die jetzigen Besitzer, das Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg. Das Fürstenpaar wohnt zwar nicht mehr dauerhaft auf der Burg, hat für Besuche aber ein Appartement im Haus.

Beliebt ist das Schloss vor allem bei Brautpaaren. Sie können sich vor Ort frei oder standesamtlich trauen lassen und anschließend im mittelalterlichen Fürstensaal oder im alten Schlossrestaurant feiern – und dabei den Panoramablick genießen.

Adresse: Alter Schloßweg 30 in Hagen, Öffnungszeiten: die Außenanlage samt Schlossgarten, Vorburg, Wehrgang und Innenhof können täglich von 10 bis 17 Uhr besucht werden, die Burg selbst kann bei Führungen besichtigt werden. Alle Termine sowie weitere Informationen unter www.schloss-hohenlimburg.de

Burg Hardenstein in Witten: Schmucke Ruine in bester Uferlage

Burg Hardenstein kann man guten Gewissens eine bildhübsche Ruine nennen. Das Gemäuer an den Ufern der Ruhr kann auf eine Geschichte bis ins Jahr 1354 zurückblicken, denn damals ließ sich Heinrich II. von Hardenberg mit seiner Familie am südlichen Ufer der Ruhr nieder, gleich zwischen Witten und Herbede.

Im 18. Jahrhundert verfiel das Gemäuer, nachdem es aufgegeben worden war – und es dauerte bis ins Jahr 1974, als sich eine Gruppe zu den Burgfreunden Hardenstein zusammenfand, um das noch rudimentär erhaltene Gemäuer mit den Wehrtürmen und dem Turmhaus vor der Zerstörung zu retten. Die Burgruine liegt an einem malerischen Teil der Ruhr, der sich auch exzellent für Fahrradtouren eignet.

Adresse: Hardensteiner Weg, Witten, www.burgfreunde-hardenstein.de

Dortmunds Vorzeige-Burgen: Haus Dellwig und Schloss Bodelschwingh

Unter den zahlreichen Burgen, Schlössern und Festungen, die in Dortmund gelistet werden, sind Haus Dellwig und Schloss Bodelschwingh nicht nur die am besten erhaltenen und gepflegten historischen Bauwerke - da ist auch noch viel Leben im Gemäuer. Beide Häuser fanden im Hochmittelalter ihre erste Erwähnung und haben bis heute eine turbulente Geschichte zwischen Blüte, Zerstörung und Wiederaufbau durch alle Epochen erlebt.

Im Haus Dellwig befindet sich heute das Heimatmuseum Lütgendortmund und bietet vielen Festen einen Platz. Schloss Bodelschwingh ist leider nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, außer für Veranstaltungen wie etwa die Museumsnacht oder Sommerfeste.

Schloss Landsberg zwischen Ratingen und Essen-Kettwig

Zwischen Essen-Kettwig und Ratingen-Breitscheit liegt mit dem Schloss Landsberg ein turbulentes Stück Geschichte. Nach der Erbauung im 13. Jahrhundert war die Burg in den Händen von Mitgliedern des Geschlechtes der Herren von Werden und Landsberg. Die machten sich keinen guten Ruf, sondern galten als Räuber und Wegelagerer. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Gemäuer mehrfach die Besitzer, wurden im Dreißigjährigen Krieg verwüstet und wurden immer baufälliger.

1903 ging das ehemalige „Gut Landsberg“ in den Besitz des Unternehmers August Thyssen über, welcher es dann in „Schloss Landsberg“ umbenannte. Bis heute befindet es sich im Besitz der Familie Thyssen. Auch wenn man das Gebäude selbst nur noch für geschlossene Veranstaltungen genutzt wird, der Schlosspark ist frei begehbar und einen Spaziergang wert.

Adresse: Schloss Landsberg, August-Thyssen-Straße 1, 45219 Essen

Burg Vischering: Die Trutzburg in Lüdinghausen

Knapp oberhalb des nördlichen Randes des Ruhrgebiets liegt Lüdinghausen - ein Städtchen mit 25.000 Einwohnern, aber mehreren Burgen auf dem Stadtgebiet. Neben der bekannten Wehranlage Burg Kakesbeck und der zentralen Burg Lüdinghausen, ist Burg Vischering wohl die bekannteste der Lüdingshausener Festungen.

Die im 13. Jahrhundert vom Bischof zu Münster errichtete Trutzburg ist seit ihrer ersten Belegung bis heute im Besitz der Familie Droste zu Vischering. Heute ist sie ein beliebtes touristisches Ausflugsziel mit Museum, Raum für Ausstellungen, Events und einem schönen Schlosspark.

Adresse: Burg Vischering, Berenbrock 1, 59348 Lüdinghausen. Eigene Parkplätze vorhanden; die Burg ist barrierefrei. Weitere Infos auf www.burg-vischering.de

Hattingen: Die „Drei Burgen Stadt“

Isenburg, Burg Blankenstein und Haus Kemnade: Die drei alten Gemäuer haben Hattingen den Beinamen der „Drei Burgen Stadt“ verliehen. Die Reste der Isenburg oder Burg Isenberg sind am Haus Custodis zu bestaunen. Die seit 1909 unter Denkmalschutz stehende Burg Blankenstein beheimatet heute ein Restaurant in Hattingen und ist eine beliebte Location für Veranstaltungen und Hochzeiten. Im gut erhaltenen Haus Kemnade befindet sich heute ein Museum und Event-Ort und bietet sogar die Möglichkeit zur Trauung in historischem Gemäuer.

Weitere Informationen: Burg Blankenstein - Haus Kemnade

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