Junge Menschen in Österreich sind grundsätzlich nicht antisemitischer oder weniger antisemitisch eingestellt als die Gesamtbevölkerung. Das geht aus der am Freitag von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) präsentierten Sonderauswertung der Antisemitismusstudie aus dem Jahr 2022 hervor.
Dennoch zeigen sich einige Faktoren in der Zielgruppe der 16- bis 25-Jährigen in Österreich, die zu erhöhtem Antisemitismus führen können.
Die vier wichtigsten Punkte:
Als Datenbasis für die Analyse diente die vom Parlament in Auftrag gegebene Antisemitismusstudie 2022. Die Stichprobe der 16- bis 25-Jährigen (395 junge Menschen bis inklusive 25 Jahren aus der österreichrepräsentativen Erhebung) wurde durch eine Zusatzstichprobe aufgestockt. Dazu wurden 215 junge Menschen bis inklusive 25 Jahren mit Migrationshintergrund (türkisch- oder arabischsprachiges Land) in die Analyse aufgenommen.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass die Antisemitismusstudie 2022 durchgeführt wurde - also noch vor dem Angriff der Hamas auf Israel und der Eskalation des Nahost-Konfliktes.
Ein weiterer Fokus der Sonderauswertung wurde auf die Stadt Wien gelegt. Dabei wurde eine stärkere antisemitische Einstellung bei jungen Menschen in der Bundeshauptstadt im Vergleich zum Durchschnitt in Österreich festgestellt.
Sobotka sieht die Antisemitismusbekämpfung als "unsere (Anm. Parlament) Aufgabe, die wir haben." Die Parlamentsdirektion hat deshalb im Rahmen der Demokratiewerkstatt einen neuen Workshop mit dem Titel "Tacheles reden. Verstehen verbindet" initiiert. Der vierstündige Workshop richtet sich an Jugendliche ab der neunten Schulstufe.
2024-07-05T12:08:57Z dg43tfdfdgfd