TU-EHRENDOKTORATE AN KARLA KOWALSKI UND EILFRIED HUTH VERLIEHEN

Mit Karla Kowalski und Eilfried Huth wurden zwei wichtige Botschafter der Grazer Schule der Architektur zu Ehrendoktoren ernannt.

Ebenfalls wurde Roberta Schaller-Steidl - die sich insbesondere im Bereich Frauenförderung, Gleichstellung und Diversität an der TU Graz verdient gemacht hat - die Ehrensenatorinnenwürde verliehen.

"Die Persönlichkeiten, die wir heute ehren, verbindet ein Thema: Sichtbarkeit", würdigte Rektor Horst Bischof die Persönlichkeiten. Zum Beispiel Karla Kowalski: seit 1978 führten die für ihre skulpturale Formensprache bekannte Architektin (geb. 1941 in Beuthen/Oberschlesien) und Michael Szyszkowitz (1944-2016) ein gemeinsames Architekturbüro in Graz. Mit ihrer Wohnsiedlung "Küppersbuschgelände Gelsenkirchen" (1996) für die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park erregte das Planungsteam erstmals internationales Aufsehen.

Zahlreiche Auszeichnungen

Das umfangreiche architektonische Oeuvre des Büros in Österreich und Deutschland wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Auch Bauten für die TU Graz oder die Umgestaltung des Grazer Innenstadt-Großkaufhauses Kastner & Öhler zählen dazu. Daneben war sie 15 Jahre lang Professorin und Institutsdirektorin der Architekturfakultät der Universität Stuttgart. Neben ihrem Schaffen als Architektin genießt Kowalski auch als Künstlerin hohes Ansehen, etwa wegen ihrer Skulpturen "Rabenbären".

Kowalski ist übrigens die fünfte Frau, die an der TU Graz die Doktorwürde ehrenhalber verliehen bekommen hat. Auf der Liste befinden sich mit Margarete Schütte-Lihotzky und Anna-Lülja Praun zwei weitere Architektinnen, 2022 wurde die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und die Geschlechter- und Technikforscherin Corinna Barth mit einem Ehrendoktorat bedacht.

Grazer Schule international angesehen

Architektur aus Graz hat seit Mitte der 1980er-Jahre unter der Sammelbezeichnung "Grazer Schule" einen internationalen Ruf erlangt. Dramatisch, emotional, expressiv: Das sind gängige Charakterisierungen, wenn Architekturkritiker davon sprechen. Zu den Protagonisten zählte auch Eilfried Huth. Der heute 94-Jährige studierte in Graz arbeitete von 1962 bis 1975 mit Günther Domenig (1934-2012) in Graz und München. I

n dieser Zeit entstanden unter anderem die Pädagogische Akademie in Graz-Eggenberg, Kirche und Gemeindezentrum in Oberwart, der Pavillon der Olympia-Schwimmhalle in München sowie ein Restaurant am Olympia-Gelände. Außerdem war er Gastprofessor in Kassel und rund 20 Jahre lang Professor an der Universität der Künste in Berlin. Ab 1975 widmete sich der Architekt verstärkt dem partizipativen Wohnbau, bei dem auch die künftigen Bewohner in die Planungen mit einbezogen wurden. Auch die Portalbauten des Grazer Plabutschtunnel stammen von Huth.

"In der Architektur ist es offensichtlich, dass es um Sichtbarkeit geht, aber noch wichtiger ist es, wenn es um Diversität und Gleichberechtigung geht", hob Bischof in Bezug auf Roberta Schaller-Steidl hervor. Sie wurde für ihre Unterstützung der TU im Prozess der Gleichstellung der Geschlechter und hinsichtlich der Entwicklung eines aktiven Diversitätsmanagement zur Ehrensenatorin ernannt.

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