PREISVERLEIHUNG : IN KLAGENFURT WIRD DER BACHMANN-PREIS VERGEBEN

Am heutigen Sonntagvormittag wurden in Klagenfurt der 48. Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben. 14 Teilnehmende haben sich seit Donnerstag mit ihren Texten dem Urteil der siebenköpfigen Jury unter Vorsitz von Klaus Kastberger gestellt.

Bachmann-Preis

Der Ingeborg-Bachmann-Preis und damit der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an Tijan Sila. Den Text zum Nachlesen und die Jury-Diskussion finden Sie hier. Tijan Sila wurde in Sarajevo geboren und kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. 2017 erschien sein erster Roman „Tierchen Unlimited“, 2018 folgte „Die Fahne der Wünsche“, 2021 „Krach“. Er lebt in Kaiserslautern. Eingeladen wurde er von Philipp Tingler, der vom „Ton“ des Textes beeindruckt war und der in dem Text „vergangenen“ und „kommenden Katastrophen“ begegnete. Die Symbolhaftigkeit der Versatzstücke, die Topografie eines längst aufgegebenen Kinderzimmers sei die Folie für das Durchscheinen von großer Härte, die gemildert wird durch den einzigartigen Stil. Man sei „unmittelbar beim Ich“, aber der Text erlaube auch den Blick von „Generation zu Generation“. Das

BKS-Bank-Publikumspreis

Über den BKS-Bank-Publikumspreis stimmt das Publikum im Internet ab. Der mit 7000 Euro dotierte Preis geht, wie schon auch der 3-sat-Preis (mehr dazu weiter unten), an Johanna Sebauer - sie darf sich damit über zwei Preise freuen. Dazu kommt bekanntlich das Klagenfurter Stadtschreiber-Stipendium, damit einem Aufenthalt in Klagenfurt im Jahr 2025 verbunden ist.

Deutschlandfunk-Preis

Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis geht an Denis Pfabe. Die Jurydiskussion zum Nachschauen und den Text zum Nachlesen finden Sie hier. Eingeladen wurde er von Philipp Tingler, der in seiner Laudatio erinnerte, dass ein Haus im Zentrum stehe, der Text führe in einen Baumarkt, und der stehe für das ganze Glück und das ganze Grauen der Menschlichkeit. Quasi ein Markt der Möglichkeiten. „Am Ende aber haben wir Offenheit, eine Geste der Fürsorglichkeit und am Ende haben wir Hoffnung.“ Man könne noch viel von dem in Bonn lebenden Autor erwarten, der übrigens drei Tage die Woche Gapelstapler in einem Baumarkt fährt.

Kelag-Preis

Der mit 10.000 Euro dotierte Kelag-Preis geht an die in Wien lebende Österreicherin Tamara Štajner. Ein Porträt lesen Sie hier. Und den Text zum Nachlesen und die Jurydiskussion zum Nachschauen gibt es hier. Brigitte Schwens-Harrant lobte in ihrer Laudatio die Sichtbarmachung einer „Geschichte von Verlust und Zersplitterung“.

3sat-Preis

Der Bachmann-Preis wird ganz am Ende vergeben, begonnen wird mit dem 3sat-Preis (7500 Euro). Nach einer eher verwirrenden Preisermittlung geht der Preis an die Österreicherin Johanna Sebauer. Ein Porträt lesen Sie hier. Ihren Text zum Nachlesen und die Jury-Diskussion zum Nachschauen gibt es hier. „Es ist eine große Freude, dass das kleine Gurkerl in Klagenfurt einen Preis bekommt. Humorvolle Texte haben es beim Bachmann-Preis nicht leicht. Sebauer beweist, dass Literatur unterhaltsam und gleichzeitig bedeutend sein kann“, so der Juryvorsitzende Klaus Kastberger in seine Laudatio.

Ging es nach den Jurydiskussionen, durften sich die Österreicherin Johanna Sebauer, die in Wien lebende Slowenin Tamara Štajner, Miedya Mahmod, Tijan Sila und Denis Pfabe aus Deutschland, die Schweizerin Sarah Elena Müller sowie der finnisch-britische Autor Henrik Szántó die besten Chancen ausrechnen.

Der Bachmann-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und gilt als eine der renommiertesten Literaturauszeichnungen des deutschen Sprachraums. Neben den Jurypreisen wird auch ein per Internetvoting ermittelter Publikumspreis vergeben. Im Vorjahr ging der Bachmann-Preis an die deutsche Autorin Valeria Gordeev.

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