HILFE UNTERLASSEN: ITALIENISCHER LANDWIRT NACH TOD VON ERNTEHELFER FESTGENOMMEN

Die italienische Polizei hat am Dienstag den Eigentümer eines Landwirtschaftsunternehmens in der Provinz Latina südlich von Rom festgenommen. Der 38-Jährige soll einen indischen Erntehelfer (31), dessen Arm durch einen Arbeitsunfall amputiert wurde, ohne Hilfe zurückgelassen haben. Der Landarbeiter sei seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit.

Der italienischen Landarbeitergewerkschaft zufolge war der Arbeiter beim Heuschneiden in eine Maschine geraten. Dabei habe er einen Arm verloren und mehrere Knochenbrüche erlitten. Statt erste Hilfe zu leisten und einen Krankenwagen zu rufen, habe der Agrarunternehmer den Verletzten nahe seiner Wohnung abgeladen.

Hitzige Debatte in Italien

Die Staatsanwaltschaft von Latina betonte in einer Erklärung, dass der Inder, der in einem Krankenhaus in Rom an massivem Blutverlust starb, „aller Wahrscheinlichkeit nach heute noch am Leben wäre, hätte man ihm sofort Hilfe geleistet“. Der Staatsanwalt sagte, der Unternehmer habe dem Arbeiter nicht geholfen, weil er „Angst hatte, dass die äußerst schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten des Unternehmens in Bezug auf die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Gesundheit der Arbeitnehmer ans Licht kommen würden“. Der Fall hatte in Italien Bestürzung ausgelöst und Diskussionen über die sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen in der italienischen Landwirtschaft ausgelöst. (APA)

2024-07-02T19:04:22Z dg43tfdfdgfd