"GEISTER-RADWEG" IN WIEN – DESHALB KOMMT ER TROTZDEM

Der Bau eines Rad-Highways sorgt bei Döblingern und Autofahrern für Kopfschmerzen. Im "Heute"-Talk spricht nun der stellvertretende Bezirksvorsteher.

In der Krottenbachstraße wird bis Dezember ein Fahrrad-Highway fertiggestellt, doch genau dieser sorgt bei Anrainern und Verkehrsteilnehmern für Groll. 72 Prozent der von der ÖVP-Döbling befragten Bewohner stimmten gegen die umfangreichen Baumaßnahmen. Im Gespräch mit "Heute" erklärt der stellvertretende Bezirksvorsteher Döblings, wieso der "Geister-Radweg" trotzdem kommt.

Gegenüber "Heute" übt der Bezirksvorsteher-Vize Thomas Mader (SPÖ) Kritik an der ÖVP-Umfrage in Döbling, sie sei schlichtweg nicht repräsentativ: "Die Döblinger Bevölkerung wurde nicht einbezogen. Der Brief ging ausschließlich an 7.515 Haushalte in unmittelbarer Wohnumgebung." Darüber hinaus sollen auch nur jeweils der älteste Bewohner pro Haushalt angeschrieben worden sein.

Außerdem soll die Umfrage ohne Absprache mit den zuständigen Stadt- und Bezirksräten erfolgt sein, auch Varianten sollen unzureichend besprochen worden sein.

Statt zu spalten, möchte der Bezirksvorsteher-Stellvertreter lieber vereinen: "Wir stehen für ein familienfreundliches Mobilitätskonzept mit mehr Verkehrssicherheit für alle. Mehr Radfahrer bedeuten flüssigeren Verkehr und beleben die Grätzel."

Der öffentliche Raum soll laut Mader fair verteilt werden, die Vernetzung von Schulstandorten soll als Anreiz für Kinder, Teenager und Eltern dienen, auf das Rad umzusteigen.

Eine Gruppe von Anrainern blockierten am Dienstag gegen 8.30 Uhr den "Geister-Radweg" symbolisch, ein Gegenprotest mit Radlern kam rasch hinzu – "Heute" berichtete. Eine Umfrage der ÖVP-Döbling hatte ergeben, dass drei Viertel von über 7.000 Döblinger gegen den Fahrradweg waren.

Doch wieso kommt der Fahrrad-Highway trotzdem? Die Antwort ist einfach: Eine Mehrheit aus SPÖ, NEOS und Grünen boxte mit überwiegender Mehrheit das acht Millionen Euro teure Bauprojekt durch, obwohl die ÖVP den Bezirksvorsteher stellt.

"Heute"-Leser Ilija zeigte sich jedenfalls perplex über die Baupläne in seinem Bezirk. Erst kürzlich fuhr er die Riesen-Baustelle mit seinem Auto ab. Wenn es sich auszahlen würde, hätte der 22-jährige Wiener kein Problem mit den Umstrukturierungsmaßnahmen. "Die Sache ist aber: Kein Schwein nutzt die Strecke und wenn, dann fahren die Radfahrer auf der Fahrbahn und behindern Autofahrer!"

2024-06-28T08:48:45Z dg43tfdfdgfd