UFFIZIEN IN FLORENZ WEIHEN IM JULI MODEMUSEUM EIN

In den Uffizien stellt man bald auch Mode aus: Am 16. Juli wird ein Modemuseum im Palazzo Pitti in Florenz eingeweiht. Dort sollen die von der Galerie aufbewahrten Kleidungsstücke wichtigen Kunstwerken gegenüber gestellt werden, hat Uffizien-Chef Simone Verde am Dienstag in Rom angekündigt. „Wir wollen die Kleider vor die Gemälde stellen, um zu zeigen, wie sich die Mode im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat.“

Über 6000 Stücke besitzt die Kostüme-Galerie, zu ihnen zählen Roben aus dem 16. Jahrhundert sowie Bühnenkleider und Accessoires. Auch Kreationen italienischer und ausländischer Stardesigner wie Valentino, Giorgio Armani, Gianni Versace, Ottavio Missoni und Yves Saint Laurent sind in der Galerie aufbewahrt. Zur Sammlung gehört eine Gruppe von etwa 90 Theaterkostümen aus der Schneiderei Tirelli.

Geheimgang der Medici-Familie

Verde kündigte auch die Wiedereröffnung des Geheimgangs „Corridoio vasariano“ bis Ende dieses Jahres an. „Die Arbeiten im ersten Teil werden im Herbst zu Ende sein, wir haben es geschafft“, erklärte der Uffizien-Chef. Bei dem Geheimgang handelt es sich um ein einzigartiges Bauwerk, mit dessen Hilfe die mächtige Medici-Familie in der Innenstadt ungesehen spionieren konnte.

Mit dem Bau der Anlage war der Architekt und Künstlerbiograf und Baumeister Giorgio Vasari (1511 bis 1574) im Jahre 1565 von Herzog Cosimo I. dei Medici beauftragt worden. Cosimo I. benutzte diesen verborgenen Verbindungsweg, um von seiner damaligen Residenz, dem Palazzo Vecchio, über den Arno hinweg zum Palazzo Pitti zu gelangen, der ebenfalls als Hofresidenz der Medici diente.

Eine Attraktion sind die 800 Gemälde, die längs des stellenweise nur einen Meter breiten Korridors an den Wänden hängen. Mit einem halbstündigen Fußmarsch müssen Besucher rechnen, um das Bauwerk zu durchqueren. Die Besichtigung des Geheimgangs war bisher das Privileg weniger Tourveranstalter, die damit gut verdienten. Nach der Restaurierung soll er allen Besuchern zugänglich sein.

Der 48-jährige Kunsthistoriker Verde ist der Nachfolger des deutschen Kulturmanagers Eike Schmidt als Uffizien-Chef. Der gebürtige Freiburger Schmidt wechselte im Dezember zum Museum Capodimonte in Neapel. Er nahm im Juni als Bürgermeisterkandidat an den Kommunalwahlen in Florenz teil, erlitt jedoch bei der Stichwahl eine Niederlage. Die Sozialdemokratin Sara Funaro wurde zur ersten Bürgermeisterin in der Geschichte von Florenz gewählt. (APA)

2024-07-02T12:03:23Z dg43tfdfdgfd