ÄRZTEKAMMER WIEN FORDERT VERBESSERUNG DER KASSENVERTRäGE

Die Ärztekammer für Wien richtet sich mit einem Appell an die Politik: „Es ist fünf vor zwölf. Handeln Sie im Sinne der Patientinnen und Patienten.“

Wer krank ist und einen Kassenarzt braucht, muss oft mit langen Wartezeiten rechnen. Zudem sind viele Kassenärzte so überlastet, dass sie keine neuen Patienten aufnehmen. Viele Österreicher können sich den Besuch beim Wahlarzt oder Privatarzt nicht leisten und stehen vor einem Dilemma. Die Wiener Ärztekammer spricht sich erneut für eine Stärkung des Kassensystems aus.

Kritisch sieht die Ärztekammer den neuerlichen Vorstoß der SPÖ, Wahlärzte zu Leistungen zu verpflichten und mit Strafmaßnahmen zu drohen. Das Problem könne damit nicht an der Wurzel gepackt werden: „Wahlärztinnen und Wahlärzte sind systemrelevant für die Gesundheitsversorgung in unserem Land. Sie zu zwingen, wird kein einziges Problem lösen und ist Symbolpolitik auf dem Rücken der Bevölkerung. Um die Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten massiv zu verringern, braucht es endlich eine Stärkung unseres solidarischen Gesundheitssystems. Wir fordern umgehend eine Attraktivierung und bedarfsorientierte Finanzierung des Kassenbereichs“, so Johannes Steinhart, Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer.

Bessere Kassenverträge würden zu einem Ausbau der Kassenstellen und damit zu raschen Facharztterminen führen. Wie es in der Aussendung der Wiener Ärztekammer weiter heißt, könnte die seit Jahren versprochene Patientenmilliarde das österreichische Gesundheitssystem auf „Zukunftskurs“ bringen.

Lange Wartezeiten oder Aufnahmestopps

Kritisiert wird von der Ärztekammer für Wien auch die Situation der Kassenärzte: „Es ist fünf vor zwölf. Wir Ärztinnen und Ärzte sind am Limit und verzweifeln an der immer weiter steigenden Arbeitslast. Die Terminvergabe wird immer schwieriger, es kommt zu langen Wartezeiten und in letzter Konsequenz auch zu Aufnahmestopps. Die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten. Man muss endlich dort hinschauen, wo die Probleme liegen, nämlich im Kassensystem“, so Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Wien. Sie appelliert an die Politik, im Sinne der Patienten zu handeln, damit in Österreich jeder Mensch sein Recht auf die bestmögliche medizinische Behandlung wahrnehmen kann.

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