MEDIKAMENTENVERGABE IN ÖSTERREICH: DIESE ÄNDERUNGEN KOMMEN FüR PATIENTEN

Das Medikamentenboard steht nach intensiven Diskussionen vor einer neuen Ära. Mit einer überarbeiteten Geschäftsordnung sollen Patienten nun schnelleren Zugang zu teuren, aber lebensrettenden Medikamenten erhalten.

In einer wegweisenden Entscheidung hat die Gesundheits-Bundeszielsteuerung heute über eine überarbeitete Geschäftsordnung für das Medikamentenboard abgestimmt. Diese Neuerungen markieren einen Fortschritt für die Patientenversorgung in Österreich. Steirischer Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), Verfechter der Reformen, äußerte sich optimistisch über die aktuellen Entwicklungen: „Mit der nun beschlossenen Geschäftsordnung ist sichergestellt, dass es für alle Bürger einheitliche Standards gibt und das Wohl der Patienten im Mittelpunkt steht.“

Zugang zu teuren Medikamenten und Rolle der Ärzte im Fokus

Das Medikamentenboard, das sich mit dem Zugang zu besonders teuren Medikamenten mit Behandlungskosten zwischen 300.000 und 2 Mio. Euro befasst, war seit seiner gesetzlichen Verankerung im Dezember 2023 Gegenstand intensiver Debatten. Ein zentraler Punkt der Diskussionen waren die potenziell langen Wartezeiten auf Entscheidungen sowie die Rolle des behandelnden Arztes bei der letzten Entscheidung über die Medikamentenanwendung. Dr. Kornhäusl betonte die Notwendigkeit, medizinische Effektivität über rein wirtschaftliche Erwägungen zu stellen.

Medizinische Versorgung unabhängig vom Wohnort gesichert

„Das Board stellt sicher, dass unabhängig vom Wohnort eines Patienten die medizinische Versorgung gewährleistet ist“, unterstrich Kornhäusl die Bedeutung der Reform. Er kritisierte jedoch den ursprünglichen Entwurf der Geschäftsordnung und setzte sich aktiv für Änderungen ein, die dem Wohl der Patienten dienen.

„In der Gesundheit muss der Mensch im Mittelpunkt stehen“

Nach intensiven Verhandlungen und zahlreichen Gesprächen vor der heutigen Sitzung der Bundeszielsteuerungskommission konnte Kornhäusl wesentliche Verbesserungen durchsetzen: „In der Gesundheit muss der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht die bloße Kostenrechnung. Die Letztentscheidung über die Medikamentenanwendung liegt beim behandelnden Arzt, um lange Wartezeiten zu vermeiden.“

„Die Änderungen im Sinne der Patienten sind nun verankert“

Die einstimmige Verabschiedung der überarbeiteten Geschäftsordnung durch die Bundeszielsteuerungskommission markiert einen Meilenstein in der Patientenversorgung. Karlheinz Kornhäusl zeigte sich nach der Sitzung zufrieden: „Die Änderungen im Sinne der Patienten sind nun verankert. Der behandelnde Arzt hat die Befugnis, teure Medikamente auch ohne vorherigen Board-Beschluss zu verabreichen, was einen direkten Zugang zu dringend benötigten Behandlungen gewährleistet.“

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