ANGST IM PALAST? GROßHERZOGIN MARIA TERESA IN DER KRITIK

  • Im Herzogspalast von Luxemburg soll ein Klima der Angst herrschen
  • Schuld daran ist offenbar die Großherzogin, deren Verhalten schon für Tränen und Kündigungen sorgte
  • Nun schreitet die Regierung ein

Burgen, Wälder, Flüsse und ein prunkvoller Palast: In einer Kulisse wie aus einem Disney-Film lebt die Großherzogin von Luxemburg, von der Europas Nachbarn vergleichsweise wenig wissen – außer dass sie wohl kräftig auf Krawall gebürstet ist. Maria Teresa (68) soll in Bezug auf ihr Personal bisweilen einen Umgang pflegen, der mehr an Kaserne als an Kastell erinnert. Ein Ton, der bereits Tränen und Kündigungen zur Folge hatte. So schlimm soll es gewesen sein, dass sogar die Regierung auf den Plan gerufen wurde und einen Sonderbeauftragten an den Hof schickte.

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Der Sonderbeauftrage Jeannot Waringo stellte dem Hof ein äußerst schlechtes Zeugnis aus. Und konnte sich dabei auch ganz persönliche Kritik nicht verkneifen: Maria Teresa sei „ein launischer, schwierger Charakter“, so sein Fazit. Die Medien überschlugen sich, als im Dezember 2022 eine Angestellte nach einem Disput mit ihrer Chefin versetzt wurde, mit der Begründung, dass es zu ihrem eigenen Schutz geschehe.

Dass die Herrscherin gern vor ihren Angestellten verbal entgleist, das ist auch dem Adelsexperten Jürgen Worlitz zu Ohren gekommen. „Wenn Maria Teresa sauer war, so hört man, polterte sie einfach drauf los“, sagte er gegenüber unserer Redaktion.

Sonderbeauftragter sprach von „Allmacht der Großherzogin“

Wer eigentlich ist die Großerzogin genau? Maria Teresa, Ehefrau des luxemburgischen Großherzogs Henri (69), wurde als Tochter reicher Eltern in Kuba geboren. Ihre Familie verließ die Insel während Fidel Castros Revolution und zog erst nach New York, dann in die Schweiz. Dort studierte die begabte Tochter. Und im Seminar lernte die Politikstudentin ihren späteren Mann Henri kennen. Fünf Kinder haben beide und bereits sieben Enkelkinder. Ihre Liebe, die heimlich begann, hält nun schon über 40 Jahre.

Heile Welt also? Mitnichten. Der Sonderbeauftragte Waringo wurde in seinem Bericht von 2020 sehr deutlich: „Von den ersten Tagen meiner Anwesenheit im Palast an verspürte ich eine gewisse Angst unter den Mitarbeitern, etwa die Angst, gerügt zu werden oder ihren Job zu verlieren. Ich verspürte eine gewisse Angst vor Schuldzuweisungen, ohne dass die Mitarbeiter das Bedürfnis hätten, ihre Gefühle offen auszudrücken.“

Großherzog Henri stärkte seiner Frau den Rücken

Zudem betonte Waringo „die Allmacht der Großherzogin über alle wichtigen Personalentscheidungen“, wie Medien wie das „Lëtzebuerger Land“ den Großrevisor zitieren. Das Ergebnis seines Berichts waren schwerwiegende Vorwürfe, auch von physischer Gewalt am Hof war die Rede.

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Dieser Bericht eines Regierungsbeauftragten war ein Skandal, der den Hof im beschaulichen Luxemburg erschütterte, so sieht es auch Adelsexperte Jürgen Worlitz. „Dieser offizielle Prüfbericht zu Maria Teresas Fehlverhalten gegenüber dem Personal war ein Schock nicht nur für die Luxemburger Bevölkerung, sondern auch für den Großherzog. Henri nannte die Vorkommnisse inakzeptabel.“

Aber Henri habe sich vor seine Frau gestellt, „indem er ihr Verhalten als Einzelfall bezeichnete“, so Worlitz. Die beiden ließen und lassen nichts aus, um sich als Liebespaar wie aus dem Märchenbuch zu präsentieren. In einem Interview in der Pariser Zeitung „Paris Match“ wurden sie nicht müde, über ihre Zuneigung zu schwärmen. Jeder nannte den anderen die Liebe seines Lebens.

Schwerer Stand für Maria Teresa – der ewige Kampf mit der Schwiegermutter

Maria Teresa versucht, aller Kritik zum Trotz, sich als Toleranz in Person auszugeben. Gern lässt sie sich als royaler Promi mit verständnisvollen Worten zitieren, insbesondere was die Beziehung zu ihrer Schwiegertochter angeht. „Ich bewundere die Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben wahrnimmt, indem sie ihre Kinder bei ihren Besuchen in den Altersheimen mitnimmt“, so die Großherzogin in Interviews. „Ich stelle fest, dass die jungen Prinzen den älteren Menschen Freude und Trost spenden. Zu meiner Zeit ließ man mich das nicht tun.“

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Zu ihrer Zeit hatte sie richtig Stress mit ihrer Schwiegermutter. Mit der einstigen Großherzogin Joséphine-Charlotte (1927–2005), die Tradition und Manieren inhaliert hatte, geriet die studierte junge Politikwissenschaftlerin aus Kuba immer wieder aneinander. Eine „einfache Bürgerliche“ war eben nicht nach dem royalen Geschmack.

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Dabei war Maria Teresa eine wenigstens weitläufige Nachfahrin spanischen Landadels, doch das zählte nicht. Joséphine-Charlotte, eine gebürtige Prinzessin von Belgien aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha, soll sich massiv gegen die Verbindung ihres Sohnes gestemmt haben. Erst als er drohte, auf den Thron zu verzichten, gab sie nach.

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Aber das Leben unter einem Dach mit der Schwiegermama wurde zur Knechtschaft für die junge Frau. Im Juni 2002, anderthalb Jahre nach dem Thronwechsel, ließ Maria Teresa mal richtig Dampf ab. Gegenüber Jorunalisten lästerte sie derart über die verhasste Schwiegermutter und packte aus, wie sehr ihr die alte Dame das Leben zur Hölle mache. So etwas tut man natürlich nicht. Und also hatte der Hof seinen Skandal.

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„Glaubt man Maria Teresa, so war Großherzogin Joséphine-Charlotte ihre größte Feindin, zumindest in den Anfangsjahren“, so Adelsexperte Worlitz. „Sie soll Maria Teresa als kleine Kubanerin verspottet haben. Rassismus würde man das heute nennen. Auch wenn dieser Ausdruck damals noch nicht so allgegenwärtig war, wird Maria Teresa sich schwer gekränkt gefühlt haben.“

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Palast nahm „wichtige Änderungen“ zur Verbesserung am Hof vor

Nach den massiven Vorwürfen hatte der Palast reagiert: Nach der Veröffentlichung des Waringo-Berichts wurden „wichtige Änderungen“ eingeführt, heißt es. „Darunter das Maison du Grand-Duc, die neue Verwaltung des Hofes.“, die stärkere Transparenz ermöglichen soll. Ein externer Rechnungsprüfer kam zu dem Schluss, dass sich die Situation verbessert habe. „Es ist offensichtlich, dass das Haus des Großherzogs von den jüngsten Umstrukturierungen profitiert hat, die zu einer Verbesserung der Qualität des Arbeitslebens für das Personal geführt haben“, so zitieren Luxemburger Medien einen externen Wirtschaftsprüfer. „Die Anerkennung und Diskussion vergangener Probleme hat ein starkes Gefühl des Engagements gefördert und die allgemeine Arbeitszufriedenheit verbessert.“

Ob manche schon auf ihren Abgang hofften? Im Interview mit „Paris Match“ sprach die Großherzogin von der „Tradition des sanften Machtwechsels“. Man soll die Jugend nicht so lange warten lassen. Ihr Sohn Guillaume ist bereits 42 und zweifacher Vater. Doch wie ernst meint sie so was? Nun ja, sie sagt es so: „Es besteht keine Eile – es wird in einigen Jahren geschehen.“

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