SOMMER IN DRESDEN: AUF EIN GLAS IN DIE LAUBEGASTER WERFT

Der Sommelier und Gastronom Jens Pietzonka schenkt wieder in der Elbzentrale in Dresden aus. Die Saison startete furios und hält lauschige Abende in der Laubegaster Werft bereit.

Dresden. Man kann flippen und Stress haben - oder geduldig bleiben und gute Laune genießen. Für letzteres entschied sich das Gros des Großaufgebotes an Gästen der Elbzentralen-Eröffnung. Betreiber Jens Pietzonka kündigte in den sozialen Netzwerken den Start seiner zweiten Saison an und fand reichlich Widerhall.

"Mit dieser Dimension hatten wir trotzdem nicht gerechnet", sagt der Sommelier und Betreiber der Weinzentrale in der Dresdner Neustadt. Dass so viele Menschen durchs hintere Tor der Laubegaster Werft strömen und zur Elbe steuern würden, in Vorfreude auf einen lauschigen Ort mit zauberhaftem Blick und feinem Wein, überraschte auch seinen Kompagnon Rafael Müller.

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Elbzentrale-Umzug elbaufwärts

Die beiden entwickeln den kleinen Weingarten, in dem auch Bier nicht fehlt, nun das zweite Jahr. Im vergangenen Sommer hatte Pietzonka das Areal direkt am Wasser vom Werftinhaber Sven Spielvogel zur Bewirtschaftung angeboten bekommen. Die Jahre zuvor stand die Elbzentrale in Form einer kleinen historischen Feuerwehr unterhalb der Albertbrücke. Dort gab es ebenfalls Getränke und Snacks und die Möglichkeit, von Decke oder Liegestuhl aus dem Fluss zuzuprosten.

Doch für den Ausschank die entsprechenden Genehmigungen von der Stadt zu bekommen, wurde zunehmend schwieriger. Also nutze Jens Pietzonka die Chance, auf die andere Elbseite und knapp zehn Kilometer weiter flussaufwärts zu ziehen.

Weinfreunde hält die Entfernung offensichtlich nicht ab. "Wir hätten einen zweiten Ausschank gebraucht", meint er rückblickend und froh, dass alle Gäste freundlich und gelassen geblieben sind. Auf mindestens 500 hat er sie geschätzt. Eigentlich ist er Großaufgebote gewöhnt.

Schließlich veranstaltet er in Abständen die Tanzzentrale im Alten Pumpenhaus und ist außerdem seit vergangener Saison DFB-Sommelier. Als solcher versorgt er im Auftrag des Deutschen Fußballbundes die VIP-Gäste aller Heimländerspiele und Pokalfinals mit besten Weinen. Dabei nutzt er die Chance, besonders für sächsische Weine zu begeistern.

In Vorbereitung auf die neue Saison im Laubegaster Werftgelände haben er und Rafael Müller aufgerüstet. Die kleine Hütte, in der ehemals Werftarbeiter ihre Pausenbrote verdrückten, ist schon länger als Ausschank und Miniküche hergerichtet. Doch die Terrasse davor wurde befestigt und die Gäste haben von dort aus an einem Hochtresen den besten Blick auf die Elbe.

Flammkuchen und feine Fläschlein in der Elbzentrale

Außerdem gibt es jetzt Biergartenmöbel mit rund 80 Plätzen. Dazu 70 Liegestühle und Strandkörbe. Gern würde er das Steinhaus auf dem Areal ausbauen und dort feste Toiletten sowie eine richtige Gastroküche unterbringen. Doch das bedarf noch einiger Genehmigungen.

Auch ohne wird es künftig neben Snacks wie Knacker, Wurstsalat und Brezeln auch Flammkuchen geben: "Der Ofen wird demnächst geliefert und eingebaut, dann können wir backen", sagt Pietzonka. Dazu bietet der Sommelier zwischen 15 und 20 verschiedene Flaschenweine und ein halbes Dutzend offene Weine an. Biere und alkoholfreie Getränke natürlich auch.

Geöffnet ist die Elbzentrale immer donnerstags und freitags ab 18 Uhr, samstags ab 16 Uhr sowie sonn- und feiertags ab 14 bis 20 Uhr. An Samstagen werde häufig ein DJ auflegen, so wie auch zur Eröffnungsfeier. Das ist allerdings aufgrund des Lärmschutzes nur bis 22 Uhr möglich. Aus diesem Grund sieht Jens Pietzonka seine Tanzzentrale nicht so bald vom Alten Pumpenhaus an die Elbe ziehen.

"Natürlich sind wir auch am Herrentag für Ausflügler da." Aber nicht nur die kehren auf der Elbwiese ein, sondern reichlich Gäste aus der näheren Umgebung. "Viele Laubegaster und Kleinzschachwitzer freuen sich, dass es uns hier gibt", weiß der Gastgeber. Dazu gehört übrigens auch Purple Disco Machine, der ganz privat auf der Auftaktparty gesichtet wurde. Und wer weiß - vielleicht bringt ja auch er irgendwann einmal seine Musik live und zentral an die Elbe.

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