BüRGERPROJEKT PARKWILDNIS ERöFFNET: NATURNAHE FLäCHE MIT NASCHHECKEN UND AMPHITHEATER

4300 Quadratmeter zum Erholen

Bürgerprojekt Parkwildnis eröffnet: Naturnahe Fläche mit Naschhecken und Amphitheater

Zwei Frauen hatten die Idee während Spaziergängen in der Pandemie, nun wurde das Bürgerprojekt Parkwildnis eröffnet. Es bietet auf 4300 Quadratmetern viele Möglichkeiten.

Haar - Eine verwilderte Fläche, zwei Frauen mit einer Idee und viele helfende Hände, die mit anpacken und unterstützen: Daraus entstand das Projekt Parkwildnis Haar.

„Fang mich doch, Du kriegst mich nicht.“ Dominik und Florian sausen durch das Totholzlabyrinth, verstecken sich zwischen den aufgestapelten Ästen. Die beiden zehnjährigen Buben spielen ein uraltes Versteckspiel, sie brauchen kein großes Aufgebot an Spielmaterial, um sich zu vergnügen. Genauso soll es sein, sind die beiden Ideengeberinnen der Parkwildnis, Nina Jaksch und Katharina Dworzak, der Meinung. Naturnahe Flächen so herrichten, dass sich Jung und Alt darin gerne aufhalten, versehen mit Naturelementen und umweltpädagogischen Anreizen, um Kinder für den Umgang mit der Natur zu sensibilisieren und zum Toben einladen.

Das ist zwar kostbares Bauland, aber eine Grünfläche ist genauso viel wert.

Bürgermeister Andreas Bukowski

Bei Spaziergängen während des Corona-Lockdowns entstand die Idee, die rund 4300 Quadratmeter große, verwilderte Fläche an der Ecke Gronsdorfer- und Katharina-Eberhard-Straße, dem ehemaligen Wanderer-Gelände, in einen naturnahen Park umzugestalten. Unterstützt wurden die Frauen dabei von Freiflächenplaner Herbert Österreicher, der bereits einen Haarer Kindergarten gestaltet hat. Auch Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) war von dem Vorschlag begeistert, sagte die Übernahme der Planerkosten zu. „Das ist zwar kostbares Bauland, aber eine Grünfläche ist genauso viel wert.“

Im Herbst 2021 wandten sich die Frauen an die Verwandlung mit ihren Ideen und Planungsworkshops, drei Jahre später gibt es nun einen barrierefreien Rundweg durch den Park, mehrere Sitzgelegenheiten, Hecken mit Nasch- und Ziergehölze, ein kleines Amphitheater, einen Lattentunnel und Pavillon, aber auch wilde, bereits eingewachsene Gebüsche, sowie eine Blumenwiese und eine Picknickwiese. Das Betreute Wohnen des benachbarten Seniorenheims bekam die gewünschte Boulebahn.

Bei etwa zwei Drittel der insgesamt sieben Module war professionelle Unterstützung erforderlich. Die Bürgerstiftung übernahm die Spendenakquisition und die kaufmännische Begleitung. „Über 22 000 Euro haben wir für dieses beispielhafte Projekt zusammengebracht“, sagt Stiftungsvorstand Jürgen Partenheimer. Dem Gemeinschaftsprojekt schlossen sich immer mehr Helfer und Sponsoren an. Franz Hierl vom Quetschwerk steuerte neben Kies und Steinen auch Gerätschaften zum Auskoffern der Kieswege auch die Steine für die Tischkonstruktion bei. Sie dienten ehemals als Friedhofsteine, „die einfach zu schön waren zum Wegwerfen“, so Hierl.

Für den Deutschen Engagementspreis „Jede Wiese zählt“ nominiert

Von Dworzaks Nachbarn, die ihre Nadelbäume fällten, stammen die Baumstämme zum Klettern und Sitzen. Das THW unterstützte mit einem Bagger, Freunde des Vereins „Hand in Hand“ verköstigten die Helfer mit Essen und Trinken.

Die Parkwildnis wurde für den Deutschen Engagementspreis „Jede Wiese zählt“ nominiert, auch die Querbeet-Redaktion des Bayerischen Rundfunks berichtete „über das sehr dynamische Projekt, das viel Spaß gemacht hat“, so Dworzak.

2024-07-04T13:04:13Z dg43tfdfdgfd