"FREI ERFUNDEN": SCHILLINGS FRüHERE FREUNDIN PACKT AUS

Die Grüne EU-Kandidatin Lena Schilling ist mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Eine Haupt-Betroffene packt jetzt auf "X" über "Lenas Lügen" aus

Rund um die am Dienstagabend bekannt gewordenen Vorwürfe an die Grüne Spitzenkandidatin für die EU-Wahl am 9. Juni, Lena Schilling, kommen immer mehr Details ans Licht. Der "Standard" hatte am Dienstag unter anderem von einer gerichtlichen Unterlassungserklärung berichtet: In dem Dokument vom 12. April 2024 verpflichtet sich Schilling zur Unterlassung von Aussagen, wonach eine ihrer früheren Freundinnen während deren Schwangerschaft von ihrem Ehemann derart geschlagen worden sei, dass sie eine Fehlgeburt erlitten habe. Streitwert: 20.000 Euro.

Bei jenem Ehepaar handelt es sich um die Öko-Aktivisten und Buchautoren Sebastian und Veronika Bohrn Mena. Das wurde auch bei der eilig einberufenen Pressekonferenz der Grünen am Dienstag in der Früh thematisiert, ohne dass Schilling darauf im Detail eingehen wollte. Entsprechende Gerüchte waren schon seit Wochen kursiert.

Jetzt meldet sich die betroffene Veronika Bohrn Mena selbst zu Wort und bestätigt: "Nachdem nun auch schon mein Name zigfach genannt wurde: ja in der Unterlassungserklärung geht es auch um mich", schreibt die 37-Jährige auf "X".

Sie habe nicht gewollt, dass diese Erklärung öffentlich wird und habe sie dem "Standard"-Journalisten Fabian Schmid "erst gegeben, nachdem ich unzählige Male darauf angesprochen wurde und schon alles bekannt war".

"Ich habe lediglich vertraulich mit zwei Journalisten über Lenas Lügen gesprochen", schreibt Veronika Bohrn Mena. "Warum Lena diese furchtbaren Vorwürfe frei erfunden hat, weiß sie selbst. Ich weiß es auch und es hatte nichts mit Sorge um mich oder meine Familie zu tun."

Schilling hatte bei der Pressekonferenz auf Nachfrage gesagt, sie habe sich um ihre Freundin gesorgt und das mit ihrem damals engsten Kreis besprochen.

Bohrn Mena nimmt auch die Grünen in die Pflicht: "Schon seit Wochen haben alle darüber gesprochen, auch ich wurde zigfach damit konfrontiert und natürlich wussten die Entscheidungsträgerinnen der Grünen Bescheid. Aber es war/ist ihnen egal - und das ist wie ich finde das Schlimmste an dieser Geschichte."

Neben der Unterlassungserklärung hinsichtlich der Aussagen über das Ehepaar Bohrn Mena machte der "Standard" weitere Vorwürfe gegen Schilling öffentlich. So soll die 23-Jährige behauptet haben, ein TV-Journalist eines Privatsenders habe sie belästigt – was sich nach einer internen Untersuchung als falsch herausstellte. Außerdem habe Schilling eine Affäre mit einem bekannten ORF-Journalisten erfunden und diesem auch Beziehungen mit anderen Grünen angedichtet – auch das wurde in einer Untersuchung widerlegt.

"Mir tut es leid das sagen zu müssen, aber Belästigungs- und Missbrauchsvorwürfe zu erfinden ist nicht in Ordnung. Das kann man nicht unterstützen und dass die Grünen das mittragen halte ich für unverantwortlich, auch Lena Schilling selbst gegenüber", schreibt Veronika Bohrn Mena auf "X".

Ihr Ehemann Sebastian Bohrn Mena hatte schon am Dienstagabend mit einem Posting auf "X" aufhorchen lassen: "Einige persönliche Worte zur Causa #Schilling: Ich habe @LenaSchilling1 im Alter von 17 Jahren kennengelernt – und immer unterstützt, auf all ihren Wegen. Auch, als sie sich entschlossen hat für die Grünen zu kandidieren. Ich wusste aber nicht, mit wem ich es wirklich zu tun habe. Es ist wohl eine der größten Enttäuschungen meines Lebens."

Die Causa werde ihn und die Öffentlichkeit "noch länger beschäftigen".

Politische Konsequenzen haben die Enthüllungen für Schilling vorerst nicht. Ihre Kandidatur beleibt aufrecht, die Grünen Parteigranden stehen zu ihr. Die Anschuldigungen seien "anonymes Gefurze", eine Schmuddelkampagne gegen eine erfolgreiche junge Kandidatin, so der Tenor. Schilling selbst nahm in der Pressekonferenz zu den Vorwürfen nicht inhaltlich Stellung – das alles habe mit ihrer politischen Agenda nichts zu tun, sagte sie.

2024-05-08T13:12:30Z dg43tfdfdgfd