WIEN - UNGEWöHNLICHE RESTAURANT-GEBüHR: WER NICHT AUFISST, MUSS STRAFGEBüHR ZAHLEN

In Wien verhängt ein China-Restaurant eine Gebühr für übriggebliebenes Essen. Zudem verpflichtet es seine Gäste dazu, Getränke zu bestellen. 

In der österreichischen Hauptstadt hat ein China-Restaurant einen Gast mit einer besonderen Gebühr verblüfft, wie „ Heute.at “ berichtet. Der Kunde erfuhr von der zusätzlichen Gebühr, nachdem er seine Mahlzeit bereits genossen hatte.

„ACHTUNG, wir bitten um Ihr Verständnis!“

Der Gast erzählte gegenüber „Heute.at“, dass er einen Euro extra zahlen musste, weil er kein Getränk zum Essen bestellt hatte. Das Restaurant, das im 21. Bezirk von Wien liegt, verwies dabei auf eine Klausel in der Speisekarte. 

Doch damit endete die Überraschung für den Kunden nicht. Als er die Karte genauer studierte, fand er eine weitere Gebühr. Das All-You-Can-Eat Lokal berechnet zusätzlich zwei Euro für jeden übriggebliebenen Teller. „ACHTUNG, wir bitten um Ihr Verständnis! Für jeden übergelassenen Teller mit Inhalt werden je 2 Euro verrechnet“, lautet die deutliche Warnung des Restaurants.

Gebühr soll Lebensmittelverschwendung eindämmen

Die Besitzerin des China-Restaurants bestätigte gegenüber „Heute.at“ die ungewöhnliche Gebühr. Sie wies darauf hin, dass es sich dabei um eine gängige Praxis in anderen chinesischen Restaurants in Wien handle. Sie argumentierte, dass die Gebühr für übriggebliebenes Essen dazu dient, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ein Problem, mit dem das Restaurant in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Die Besitzerin fügte hinzu: „So achten die Leute wenigstens darauf, nicht zu viel auf ihre Teller zu häufen“.

Zu der Gebühr für nicht bestellte Getränke sagte sie, dass das Buffet allein dem Lokal kaum Gewinn bringe. Daher sei die Bestellung von Getränken für das Restaurant essenziell. Der Gast, der diese Gebühren erlebt hat, war allerdings wenig begeistert von dieser Praxis. 

Strafgebühr fürs Nicht-Aufessen auch in Deutschland

Das Vorgehen des China-Restaurants ist kein Einzelfall. Auch Lokale in Deutschland versuchen mit einer ähnlichen Gebühr, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Kürzlich berichtete der NDR über ein ebenfalls asiatisches Restaurant, das in Ostfriesland eine Gebühr in Höhe von zehn Euro von seinen Gästen verlangt, wenn diese nicht aufessen. 

Dem Betreiber gehe es aber nicht um die zehn Euro, sondern viel mehr darum, dass seine Mitarbeitenden sonst monatlich Lebensmittel im Wert von bis zu 3.000 Euro entsorgen mussten. Auf Nachfrage des NDR konnte der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga nicht abschließend klären, ob eine derartige Strafgebühr zulässig ist. 

Ein Wirt in Italien verfolgt hingegen eine andere Strategie. Wer in seinem Restaurant auf das Handy beim Essen verzichtet, wird mit einer gratis Flasche Wein belohnt. 

2024-05-08T09:34:42Z dg43tfdfdgfd