UNI INNSBRUCK LEGT REGELN FüR KüNFTIGE „BESUCHE“ DER LETZTEN GENERATION FEST

Vor wenigen Tagen ging an alle Lehrenden der Universität Innsbruck ein Schreiben vom Rektorat, in dem über „Lehrveranstaltungsbesuche der Letzten Generation“ informiert wird. Genauer gesagt über „Regeln“, wie solche Besuche in Zukunft ablaufen sollen. Im aktuellen Semester sei es immer wieder zu Aktionen in den Lehrveranstaltungen gekommen.

Sachbeschädigungen werden zur Anzeige gebracht

„Deshalb hat sich das Rektorat mit der Letzten Generation ausgetauscht und auf folgende Regeln verständigt“, heißt es in dem Schreiben, aus dem die „Tiroler Tageszeitung“ zitiert. Ein Auszug: Lehrende sollten vor geplanten Besuchen kontaktiert werden; wenn Lehrende einer Kurzinformation nicht zustimmen, ist die Lehrveranstaltung von den Mitgliedern der Letzten Generation umgehend wieder zu verlassen; die Aktionen sollen maximal fünf Minuten dauern und dürfen auch nicht gefilmt werden. Sachbeschädigungen werden zur Anzeige gebracht.

Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehrende und Studierende, erklärte auf Nachfrage, dass es ein „wertschätzendes Gespräch“ gab und man sich mit Vertretern der Letzten Generation auf „Regeln“ einigen konnte, „die weitere Besuche im Sinne eines guten Miteinanders ermöglichen sollen, sofern die jeweiligen Lehrveranstaltungsleiter dem zustimmen“.

Von Seiten der Letzten Generation wird das Gespräch mit der Uni-Leitung bestätigt. „Es gab einen guten Austausch“, sagte auch Sprecherin Anna Freund gegenüber der TT. „Aber die Regeln sind so nicht mit uns abgesprochen worden“, stellt sie klar. Die Besuche in den Lehrveranstaltungen der Uni Innsbruck – bisher soll es mindestens 50 davon gegeben haben – hätten ohnehin nie länger als fünf Minuten gedauert. Das Filmen will man sich allerdings nicht verbieten lassen. Und auch eine Erlaubnis für den „Besuch“ einer Vorlesung will man sich nicht vom Lehrenden holen müssen.

„Wenn wir den Straßenprotest machen, fragen wir den Autofahrer auch nicht, ob es für ihn okay ist, dass er jetzt im Stau stehen muss“, sagt Freund. Die meisten Lehrenden seien aber ohnehin sehr aufgeschlossen. „Und die Universität ist auch genau der richtige Ort für die Aktionen, weil dort die Debatte über unsere Zukunft passieren muss.“

Der letzte „Besuch“ einer Lehrveranstaltung in Innsbruck liegt bereits einige Wochen zurück. Zuletzt gab es an der TU Graz Aufregung um Aktionen der Klimaschutzgruppe. Der Rektor drohte den Aktivisten mit Klagen wegen Sachbeschädigung und Besitzstörung. „Vermutlich hat die Uni Innsbruck deswegen jetzt mit dem Schreiben reagiert“, sagte Letzte Generation-Sprecherin Freund

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