POLNISCHER RICHTER BEANTRAGT ASYL IN WEIßRUSSLAND

Ein polnischer Richter hat in Belarus politisches Asyl beantragt. „Das ist ein Akt des Protests gegen die polnische Politik gegenüber Belarus und Russland“, sagte der Richter Tomasz Szmydt am Montag laut der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta bei einer Pressekonferenz in Minsk. Szmydt steht der früheren Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nahe.

Die PiS war nach der polnischen Parlamentswahl im Oktober von der proeuropäischen Koalition unter Führung des jetzigen Regierungschefs Donald Tusk abgelöst worden. „Ich bin ehrlich gesagt schockiert, sagte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski. „Wir hatten schon einmal einen Verräter in einem ähnlichen Fall“, fügte er hinzu. Er bezog sich auf den polnischen Soldaten Emil Czeczko, der 2021 desertierte und Asyl in Belarus beantragte. Nach Angaben der belarussischen Behörden wurde er im März 2022 tot aufgefunden.

Dieser Beitrag zeigt Szmydt bei der Pressekonferenz in Minsk:

Polen will Aktivitäten von Richter unter die Lupe nehmen

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz kündigte eine Untersuchung zum Fall des geflohenen Richters und dessen Aktivitäten in Polen an. Es stelle sich die Frage, in wessen Interesse Szmydt jahrelang in Polen gearbeitet habe, sagte Kosiniak-Kamysz.

Beziehungen zwischen Polen und Belarus angespannt

Die Beziehungen zwischen Warschau und Minsk sind seit der Niederschlagung der Massenproteste gegen die umstrittene Wiederwahl des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko im Jahr 2020 sowie einer Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze Ende 2021 angespannt. Nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, der von Belarus unterstützt wird, verschärften sich die Spannungen nochmals

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