NUR 200 STATT 400 BäUME: KRITIK AN UMBAU VON "GUMPI"

Die Gumpendorfer Straße in Mariahilf soll neu gestaltet werden. Grüne und ÖVP kritisieren jedoch die Pläne.

Die wichtigste Durchzugsstraße von Mariahilf, die Gumpendorfer Straße, soll attraktiver und zukunftsfitter werden. Am Donnerstag wurden die Pläne im Rahmen der Ausstellungseröffnung zur Neugestaltung präsentiert. Doch diese stoßen nicht bei allen (Parteien) auf positive Resonanz.

"Die präsentierten Pläne zeigen kein Ende des Durchzugsverkehrs und auch die gewünschten Begegnungszonen fehlen komplett. Damit ignoriert der Bezirksvorsteher die Bedürfnisse der Bevölkerung, die sich im Zuge der Bürger:innenbeteiligung weniger Lärm, mehr Sicherheit und mehr Platz zum Gehen gewünscht haben", ärgert sich der Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Paul Stein in einer Aussendung.

Im Rahmen der Befragung wünschten sich demnach 86,4 Prozent eine gehfreundlichere, 84,3 Prozent eine sicherere Straße. Als Probleme nannten 88,2 Prozent, dass Kinder hier nicht spielen könnten, 85 Prozent, dass Radfahren unsicher sei, sowie 83,4 Prozent, dass es zu laut sei. Beinahe 90 Prozent hätten zudem gerne eine "grünere" Gumpendorfer Straße.

Doch laut den Grünen werde mit 200 neuen Bäumen auf der "Gumpi" nur das halbe Potenzial der 400 möglichen Bäume genutzt: "Durchzugsverkehr raus und bei der Begrünung das Maximum herausholen. Wenn aus nachvollziehbaren Gründen kein Radweg möglich ist, muss durch Verkehrsberuhigung und -reduktion Radfahren sicher gemacht werden. Nach dem Umbau ist es für Jahrzehnte zu spät", warnt auch Kilian Stark, Planungssprecher der Grünen Wien.

Auch ÖVP-Mariahilf Obmann Gerhard Hammerer und die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, Elisabeth Olischar, zeigen sich in einer Aussendung gegenüber den neuen Plänen zumindest teilweise kritisch: "Wir sagen Ja zu einer Attraktivierung der Gumpendorfer Straße. Die teilweisen Mängel, die Ausdruck einer einseitigen Verkehrspolitik sind, müssen aber jedenfalls abgestellt werden."

Vor allem der Wegfall der Parkspuren ist Olischar ein Dorn im Auge: "Durch die Wegnahme der Parkspuren entlang der Gumpendorfer Straße und die Auflösung des Naschmarktparkplatzes wird ganz klar Parkraum vernichtet. Wo sind die Alternativen, wann wird die zuständige Stadträtin Pläne für neue Garagenprojekte vorlegen?"

Positiv bewertet Hammerer die zusätzliche 57A-Haltestelle bei der Gfrornergasse, für den Mariahilfer ÖVP-Obmann ist klar: "Die Beibehaltung der beidseitigen Befahrbarkeit ist für uns alternativlos, dadurch kann die Linie 57A weiterhin auf der gewohnten Route fahren. Darüber hinaus würde eine Brechung den Individualverkehr in die Wohngrätzel umleiten, das lehnen wir ab."

2024-04-26T21:02:09Z dg43tfdfdgfd