NEUSIEDLER SEE DANK DONAU-WASSER JETZT ABGESICHERT

Der Grundstein für eine Zuleitung zum Neusiedler See ist gelegt. Nach dem Memorandum des Ministeriums mit dem Burgenland und Niederösterreich wird die „Carnuntum-Variante“ als Lösung angepeilt.

Länger anhaltende Trockenheit und geringe Niederschlagsmengen hatten das Land Burgenland vor mehr als vier Jahren zur Gründung der „Task Force Neusiedler See“ veranlasst. Klimatische Veränderungen haben vor allem dem zweitgrößten Steppensee Europas schwer zugesetzt.

Blick in die Zukunft

Der Wasserstand, der in der Saison 2022 auf einen besorgniserregenden Tiefststand gesunken war, hat sich erholt. Doch die Gefahr ist nicht gebannt. „Wir können uns jetzt nicht einfach zurücklehnen. Es wird wieder trockenere Jahre geben“, stellte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil klar.

Weniger Grundwasser

Der Osten Österreichs zählt bundesweit zu den niederschlagsärmsten Regionen. Anhand aussagekräftiger Prognosen ist künftig mit noch mehr Trockenperioden und steigenden Lufttemperaturen zu rechnen. Die Entwicklung lässt einen Rückgang der Grundwasserneubildung erwarten.

Gemeinsame Ziele

Deshalb wollen der für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft zuständige Minister Norbert Totschnig (ÖVP), Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Amtskollege Doskozil (SPÖ) an einem Strang ziehen. Gemeinsam werden Lösungsstrategien für die Nutzung und Sicherung der Wasserressourcen erarbeitet.

Wie beim Marchfeld-Kanal sollen bundesländerübergreifende Konzepte erstellt werden, die nachhaltige Effekte mit sich bringen.

Prüfung auf Machbarkeit

Die Grundsatzvereinbarung, das „Memorandum of Understanding“, wurde Montag im Palais Niederösterreich in Wien unterzeichnet. Unter anderem könnte durch einen geplanten Kanal Donauwasser bis zum Neusiedler See fließen, kurz „Carnuntum-Variante“ genannt. Dieses und andere Bewässerungsprojekte sollen jetzt auf ihre Machbarkeit geprüft und Finanzierungskonzepte erstellt werden.

„Wasser ist Leben“

„Österreich ist ein wasserreiches Land. Das soll so bleiben“, betonte Totschnig. „Wir wollen überregionale Versorgungsleitungen planen, um Donauwasser in die niederschlagsarmen Räume im Osten nördlich und südlich der Donau zuzuleiten. Der Wasserbedarf soll nachhaltig gedeckt werden“, sagte Mikl-Leitner.

Doskozil hofft auf rasche Umsetzung

„Alle sind sich über die nationale und internationale Bedeutung einzigartiger Lebensräume wie des Neusiedler Sees oder der Sodalacken im Seewinkel einig. Im Burgenland können wir bereits auf detaillierte Studien in der Frage einer Zuleitung und der Verträglichkeit von Donauwasser zurückgreifen“, erklärte Doskozil: „Zügig sollte die Planung in Angriff genommen werden. Denn eine Stopptaste für den Klimawandel werden wir nicht so rasch finden.“

Landesrat Heinrich Dorner ergänzt: „Die Schwerpunkte im Memorandum decken sich mit unseren Vorhaben, was vor allem die Anpassung der Landwirtschaft an veränderte klimatische Bedingungen durch entsprechende Bewirtschaftungsformen und Kulturarten sowie einen sparsamen Umgang mit den Wasserressourcen betrifft.“ 

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