MANN ORTET GESTOHLENEN CLA SELBST – DANN FLOG ALLES AUF

Hartnäckige Kriminalarbeit und eine Auto-App legten nun einer Jugendbande das Handwerk. Sie soll für über 240 Delikte verantwortlich sein.

Am Wochenende wurden in mehreren Wiener Bezirken Dutzende Autos aufgebrochen – "Heute" berichtete. Dringend tatverdächtig ist eine Jugendbande, die offenbar aus Langeweile durch die Gegend zog und recht wahllos zuschlug.

Von dem in der Panethgasse geparkten Mercedes CLA 220 AMG des Donaustädters Dan (40) hätten die Täter besser die Finger gelassen: Die Verdächtigen (12 – 14) hatten am Sonntag das kleine hintere Seitenfenster aufgebrochen und sich so Zugang zum 60.000-Euro-Auto verschafft. Nachdem sie im Innenraum den Ersatzschlüssel entdeckt hatten, machten die Burschen eine Spritztour mit dem flotten Mercedes.

Das bemerkte der Inhaber, als er Montagfrüh mit dem Auto zur Arbeit fahren wollte: "Ich war noch mit meinem Hund spazieren, ging dann zum Auto", schildert Dan gegenüber "Heute". Doch statt seines Mercedes fand er nur Gegenstände, die er im Fahrzeug gehabt hatte vor, die auf der Straße lagen. "Daneben stand ein Nachbar, dessen Auto aufgebrochen wurde und unterhielt sich mit zwei Polizisten. Ich sprach sie an und sie schickten mich auf die Polizeiinspektion", so der Donaustädter.

Dort aktivierte er die Mercedes-App und ortete sein Fahrzeug. So hatte die Polizei relativ leichtes Spiel: An der Stelle, an dem der gestohlene Mercedes geparkt war, fanden sie niemanden vor. Aber in einer Parallelgasse trieben sich fünf Jugendliche herum – und schlugen Autoscheiben ein. Die Nachwuchs-Ganoven wurden gefasst, die beiden Strafmündigen unter ihnen – ein Mongole und ein Tschetschene (beide 14) – haben bereits zahlreiche weitere Delikte auf dem Kerbholz und sind in Haft.

Den fünf Verdächtigen konnten rund 100 Einbruchsdiebstähle in Leopoldstadt, Floridsdorf und Donaustadt nachgewiesen werden. Die Delikte fanden zwischen 28. Juni und 1. Juli statt – das sind 33 Fakten pro Tag!

Nur die Spitze des Eisbergs: Laut der Kripo (Gruppe Lang) gehören die fünf Burschen zu einem losen Verband von rund 40 Jugendlichen, denen bisher über 240 ähnliche Delikte zugeordnet werden können. Sie dürften sich aus Schule, Jugendzentren und aus Parks kennen, immer wieder aus Langeweile in unterschiedlichen Zusammensetzungen losziehen und kriminelle Handlungen setzen. Die Herkunft der Verdächtigen ist bunt gemischt, neben Österreichern sind unter anderem auch Algerier, Türken, Syrer und Tschetschenen dabei, heißt es von der Polizei.

Die Ermittlungen der "Operation Triangle" – der Name stammt von den dreieckigen Seitenfenstern, über die sich die Jugendlichen Zugang zu den Fahrzeugen verschaffen – laufen, aber: "Dieses Problem werden wir polizeilich nicht lösen können", so ein Beamter zu "Heute"

2024-07-05T03:33:07Z dg43tfdfdgfd