LUNGENKRANKER MUSS WOCHENLANG IN SCHIMMEL-WOHNUNG LEBEN

Ein Wiener Paar zog in ein neues Apartment in Floridsdorf. Schon nach drei Wochen begann es dort zu schimmeln. Inzwischen ist ihr Zuhause unbewohnbar.

Kevin L. und Kate O. haben sich so gefreut. Endlich hatten die beiden Wiener eine leistbare, schöne Wohnung für sich und ihre beiden Hunde in Neu-Leopoldau gefunden. Das ebenerdige Apartment ist klein, aber gemütlich und hat eine schöne Terrasse. Auf dieser verbrachte das Paar in den letzten Wochen viel mehr Zeit als geplant – nicht freiwillig, sondern weil ihr neues Zuhause schon nach einem Monat völlig unbewohnbar geworden war.

Schon drei Wochen nach ihrem Einzug am 1. März bemerkten sie feuchte Stellen und Schimmel in ihrer Wohnung. Sie konnten sich nicht erklären, woher die dunklen, übelriechenden Flecken in Schränken und auf Wänden kamen. "Mein Verlobter ist lungenkrank, diese Luft einzuatmen, ist ganz schlecht für ihn. Wir mussten den ganzen Tag Fenster und Terrassentüre offenlassen, egal bei welchem Wetter", schildert Kate O. im "Heute"-Gespräch.

Die Verlobten meldeten den Schaden gleich nach Entdeckung bei der Hausverwaltung Gesiba, doch es dauerte weitere Tage, bis ein Begutachtungstermin stattfand. Das Paar profitierte währenddessen von den wärmeren Temperaturen und lebte großteils draußen. Doch dann wurde es wieder kälter. "Wir haben nur noch im Wohnzimmer geschlafen, im Schlafzimmer war das nicht mehr möglich. Bei der Besichtigung fragte der Installateur uns ungläubig: 'Sie wohnen noch hier?' Die Wohnung ist ein Totalschaden", sagt Kate O. traurig.

Inzwischen ist auch klar, was den schlimmen Schimmel auslöste: "Eine Wohnungsstation, die zwei Stockwerke weiter oben Wärme erzeugt, soll defekt sein. Das Wasser ist bis zu uns hinunter geronnen und hat den Schaden verursacht." Kate O. und ihr kranker Lebensgefährte mussten so schnell wie eine neue Bleibe finden.

"Die Hausverwaltung konnte uns aber keine Ersatz-Wohnung zur Verfügung stellen. Sie meinte, die Installateurfirma sollte uns doch dabei helfen, etwas anderes zu finden. Die waren sehr hilfsbereit, obwohl das gar nicht deren Zuständigkeit liegt. Etwas anderes zu mieten, können wir uns leider nicht leisten, deshalb sind wir ja in eine Smart-Wohnung der Stadt Wien gezogen." Das Paar ist vorige Woche vorübergehend bei Kates Schwester untergekommen, weil es daheim inzwischen untragbar geworden war.

"Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ursache wurde Frau O. angeboten, dass sie in eine Ersatz-Wohnung gehen kann und die Kosten vom seinerzeitigen Subunternehmer übernommen werden. Hierbei handelt es sich um ein großzügiges (unpräjudizielles) Angebot durch die Installateurfirma und ist diese Vorgehensweise grundsätzlich nicht üblich", erklärt ein Gesiba-Sprecher auf "Heute"-Anfrage.

Schuld an der längeren Wartezeit, in der Kate O. und Kevin L. im Schimmel ausharren mussten, will die Hausverwaltung nicht sein. "Obwohl der Mieterin bewusst war, dass die Wohnung nur eingeschränkt nutzbar ist, bzw. Schimmel grundsätzlich gesundheitsgefährdend ist, hat sie bis dato keine Ersatzbleibe aufgesucht. Die Gesiba vermittelt gerne Ersatzwohnungen auf ihren eigenen Liegenschaften in der Umgebung – sofern möglich. Notfalls und für kurze Zeiten wird meistens ein Hotelzimmer empfohlen." Mindestens vier Wochen soll es nun dauern, bis die beiden zurück nach Hause dürfen.

2024-04-23T03:33:11Z dg43tfdfdgfd