KASACHSTANS STRATEGISCHE KEHRTWENDE: ÜBERRASCHENDE NEUORIENTIERUNG GEGENüBER CHINA UND RUSSLAND

Das Land unter der Führung von Präsident Kassym-Schomart Tokajew scheint seine internationale Haltung subtil neu zu definieren und sich von seiner historischen Ausrichtung auf Russland zu entfernen.

Ein Bruch mit der Tradition

Historisch gesehen haben Kasachstan und Russland mehr als nur Grenzen geteilt.

Ihre Beziehung wurde durch wirtschaftliche Zusammenarbeit, gemeinsame militärische Unternehmungen und tiefe kulturelle sowie historische Bindungen gefestigt.

Seit Tokajews Machtantritt sind jedoch bemerkenswerte Veränderungen in Kasachstans Ansatz gegenüber Russland zu beobachten, insbesondere in der Art und Weise, wie gemeinsame Geschichten und Siege begangen werden.

Das auffälligste Symbol dieser Verschiebung war am 9. Mai zu sehen, als Kasachstan die traditionelle Militärparade zum Tag des Sieges ausließ – ein bedeutendes Datum für Russen und Kasachen, das an ihren gemeinsamen Sieg über Deutschland erinnert.

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Diese Entscheidung, die in den letzten fünf Jahren konsequent getroffen wurde, wurde mit finanzieller Umsicht und sich verändernden nationalen Prioritäten begründet.

Doch hinter den Budgetkürzungen steckt mehr. Kurz vor dem Verzicht auf die Parade unterzeichnete Kasachstan ein strategisches Partnerschafts- und Kooperationsabkommen mit dem Vereinigten Königreich.

Dieser Schritt wird als Anzeichen dafür gesehen, dass sich Kasachstan nicht nur von Russland distanziert, sondern sich zunehmend dem Westen zuwendet.

Analysten der chinesischen Publikation NetEase zufolge sind diese Entwicklungen für Moskau beunruhigend. Russland betrachtet diese Verschiebungen als Teil eines breiteren Trends und nicht als isolierte Vorfälle.

Die Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich deutet insbesondere auf eine strategische Neuausrichtung Kasachstans hin, die darauf abzielt, seine Unabhängigkeit zu behaupten und seine internationalen Beziehungen zu diversifizieren.

Unabhängigkeit oder neue Abhängigkeit?

Während einige Kasachstans Schritte in Richtung Souveränität und Selbstbestimmung begrüßen, warnen andere vor möglichen Fallstricken.

Die Vorstellung, dass eine enge Ausrichtung an westliche Mächte zu einer Form von Abhängigkeit führen könnte, die sich von der unter russischem Einfluss erfahrenen unterscheidet, ist unter internationalen Beobachtern umstritten.

Die chinesischen Medien, die darüber nachdenken, argumentieren, dass echte Unabhängigkeit für Kasachstan besser durch die Aufrechterhaltung und möglicherweise Vertiefung der Beziehungen zu seinen traditionellen Verbündeten, Russland und China, erreicht werden könnte, anstatt seine Umlaufbahn auf westliche Nationen zu verlagern.

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