FüHRERSCHEIN-BETRUG AUF NEUEM HOCH: AUTOFAHRER SOLLTEN GUT AUFPASSEN

Ob schon im Alter von 17 Jahren mit begleitetem Fahren oder sobald der 18. Geburtstag gekommen ist – der Führerschein gehört für viele Jugendliche und junge Erwachsene einfach dazu. Doch bevor es losgehen kann, steht die Prüfung an und die stellt offenbar viele vor große Herausforderungen. Denn noch nie wurde bei der Führerscheinprüfung so viel betrogen.

Führerschein: Betrug bei der Prüfung klettert auf Allzeithoch

Es ist ein trauriger Rekord: Über 2.700 Prüflinge haben zwischen Januar und September 2023 versucht, bei der theoretischen Führerscheinprüfung zu schummeln und sind damit aufgeflogen. Das entspricht einem heftigen Plus von 38 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022. Laut TÜV-Verband ist es die höchste Zahl von Betrügereien, die jemals bei der Führerscheinprüfung gezählt wurde (Quelle: Spiegel).

„Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer noch weitaus größer ist“, erklärt Richard Goebelt, TÜV-Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität. Besonders häufig wird bei der theoretischen Prüfung dabei einfach jemand anderes geschickt, um anstelle des eigentlichen Prüflings die Theorie-Aufgaben zu lösen.

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Gut ein Drittel der bekannten Betrugsfälle entfallen auf diese Stellvertreter-Masche. Ein weiteres Drittel würde mit Hilfenicht erlaubter technischer Mittel versuchen, durch die Prüfung zu kommen. Der Klassiker ist hier das Smartphone, aber auch Kameras oder Kopfhörer würden zum Einsatz kommen. Der gute alte Spickzettel macht das letzte Drittel aus.

Wer beim Spicken oder anderen Betrugsversuchen erwischt wird, muss mit einer Sperre von bis zu neun Monaten rechnen, bevor zum nächsten Mal zur Prüfung angetreten werden darf. Der TÜV-Experte kritisiert aber auch die Prüfstellen. Sie müssten Verstöße konsequenter melden.

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Insgesamt machen die Betrugsversuche einen kleinen Teil an den Prüfungen aus. Rund 1,52 Millionen Prüfungen wurden bis September 2023 laut TÜV abgelegt.

Fast jeder zweite Fahrschüler packt die Prüfung nicht

Dabei ist der Anteil der Fehlversuche ebenfalls gestiegen. In der theoretischen Prüfung fällt fast jeder zweite Fahrschüler durch (42 Prozent). Bei der Pkw-Klasse B seien es sogar 45 Prozent. Bei der Praxis-Prüfung ist die Durchfallquote mit 30 Prozent niedriger. 37 Prozent rauschen bei der Klasse B durch ihre Fahrprüfung.

Der Anteil der vergeigten Prüfungen steigt seit Jahren an und sollte Autofahrerinnen und -fahrern zu denken geben. Schließlich sind unter den Fahranfängern offenbar auch einige, die den Führerschein nur durch Betrug ergattert haben. „Wenn wir den Trend umkehren wollen, brauchen wir eine bessere Verkehrserziehung in Schule und Elternhaus und eine weitere Stärkung der Fahrausbildung“, resümiert der TÜV-Verband.

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