FLUTEN VOR DEN TOREN WIENS – "KOMMEN NICHT MEHR RAUS"

Niederösterreich wurde Sonntagfrüh aufgrund der starken Niederschläge zum Katastrophengebiet erklärt. Ein Video aus Purkersdorf bei Wien schockiert.

Seit Stunden kämpfen Einsatzkräfte in ganz Niederösterreich gegen die heftigen Niederschläge, die über den Ostend es Landes herfallen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erklärte Sonntagfrüh gegenüber dem ORF, dass sich die Situation im ganzen Bundesland in den vergangenen Stunden "weiter zugespitzt" habe.

Wetter-Experten gehen zudem von weiteren heftigen Regenfällen aus, deshalb habe der Landesführungsstab entschieden, "das gesamte Landesgebiet zum Katastrophengebiet zu erklären", sagte Mikl-Leitner zum ORF. Die Fluten kommen nun aber auch der Hauptstadt immer näher, wie ein Video aus Purkersdorf zeigt.

In der Stadtgemeinde Purkersdorf, das direkt an Wien grenzt, zeigt ein Leserreporter-Video die ganze Naturgewalt: Wie in dem Clip zu sehen ist, lief in der Nacht auf Sonntag ein Fluss komplett über – direkt vor einem Mehrparteienhaus.

"Das ist nicht mehr lustig", so ein Betroffener. Er befand sich in den frühen Morgenstunden noch mit seiner Lebenspartnerin und drei Hunden in dem Wohnhaus. Während das Paar vor Ort versucht, sich in Sicherheit zu bringen, bangen Verwandte um sie.

"Sie sind noch immer dort. Sie kommen dort eigentlich nicht mehr raus, weil überall schon Wasser ist", so eine Bekannte des Paares. Auf der Homepage der Stadtgemeinde Purkersdorf werden Bewohner über den neuesten Wissensstand informiert.

"Achtung! Purkersdorf ist stark vom Hochwasser betroffen. Wir bitten alle Ruhe zu bewahren, die Feuerwehr ist seit 18 Stunden im Einsatz und versucht, so schnell wie möglich alle Notrufe abzuarbeiten", heißt es unter anderem auf der Website.

"Die Hydrologen rechnen mit extrem schweren Regenfällen in den nächsten Stunden, bis zu 60 Millimeter in den nächsten sechs Stunden im Zentralraum und bis 40 Millimeter flächendeckend in Niederösterreich. Damit kommt es jetzt schon und wird es weiter zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen", teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) der APA mit. "Vermeiden Sie unnötige Fahrten und Wege! Damit gefährden Sie sich und möglicherweise auch die Einsatzkräfte", so der Landesvize.

Über Nacht waren in Niederösterreich 1.159 Feuerwehren mit 2.168 Fahrzeugen bei 4.490 Einsätzen gefordert. Die Lage in den Bezirken St. Pölten und Tulln spitze sich zu, zum Teil gebe es Evakuierungen, berichtete Klaus Stebal, Sprecher des Landeskommandos. Die Situation am Kamp sei "sehr angespannt" – mehr dazu hier.

2024-09-15T08:06:05Z dg43tfdfdgfd