FAMILIENBETRIEBE HüTEN BöDEN VOR SPEKULANTEN

Zehntausende Mal wurde das Bauernmanifest auf Initiative von „Krone“-Herausgeber Hans Dichand einst an Stalltüren in ganz Österreich geheftet! Es ist immer noch ein „Schutzschild“ für all jene Familienbetriebe, die Grund und Boden schützen.

Von Dorf zu Dorf, von Stall zu Stall waren dereinst Beschützer des traditionellen Bauerntums gezogen, um sich zur heimischen Landwirtschaft zu bekennen. Denn heute wie damals sind die Hüter unseres Grunds und Bodens durch global agierende, mächtige Konzerne und Freihandelsabkommen à la Mercosur in ihrer Existenz bedroht. Das aufrüttelnde Manifest war von Hans Dichand, dem großen Denker DDr. Günther Nenning sowie dem heutigen Umweltdachverbands-Ehrenpräsidenten Dr. Gerhard Heilingbrunner formuliert worden und hat nichts von seiner Gültigkeit verloren. Bahnbrechend war es noch allemal, und so mancher Betrieb wurde dadurch gerettet.

Dieser neu geweckte Geist lebt – ob bäuerlich, klösterlich oder adelig – schon seit Jahrhunderten in den Familienbetrieben weiter, denen vor allem eines fern ist: Spekulation und Millionengewinne durch perfide durchdachte Umwidmung und Versiegelung.

Präsident: „Wir sind die wahren Grünen“

„Unsere Mitglieder sind die wahren Grünen. Seit vielen Generationen bewirtschaften sie Wiesen, Felder und Wälder mit aller nachhaltigen Sorgfalt. Gelebter Naturschutz ist in der land- und forstwirtschaftlichen Praxis eine Herzensangelegenheit“, versichert Land- und Forst-Betriebe-Österreich-Präsident Konrad Mylius. Der Besitz von Grund und Boden sei dabei nicht nur eine Frage von Sicherheit und Stabilität, sondern auch von Verantwortung. Unter dem Motto „Natur nützen, Natur schützen“ arbeiten die bäuerlichen Familienbetriebe im Schöpfungseinklang und leisten so einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel.

Was unsere Landwirte adelt – sie setzen freiwillig und eigenverantwortlich das Umweltprogramm ÖPUL um. Leuchtender Markstein: Es gibt allein in Niederösterreich 84.000 Hektar Biodiversitäts- und Naturschutzflächen. Außerdem wurden mit Unterstützung von Land, Bund und EU-Fördermitteln mehr als 500 Renaturierungsprojekte erfolgreich realisiert. Der Waldfonds ist ein weiteres Beispiel für das Engagement der Forstbesitzer, sich den Herausforderungen des Klimawandels wie etwa der den Borkenkäferbefall befeuernde Trockenheit stellen. Zur Verteidigung der Familienbetriebe rücken einmal mehr die mächtigen NÖ-Bauernbündler Paul Nemecek und EU-Mandatar Alex Bernhuber aus: „Unsere Landwirte sind die wahren Hüter der Äcker und Felder.“

Umso heftiger nimmt Greenpeace-Chef Alexander Egit das zügellose Spekulantentum und Agrarminister Totschnigs vorgelegte Bodenschutzstrategie ins Visier. „Sie sind vor allem eines – ein zahnloser Papiertiger. Denn wieder einmal wurde eine nicht verpflichtende Strategie beschlossen. Sie enthält durchaus viele gute und wichtige Maßnahmen. Diese sind allerdings schon lange bekannt – weil es aber keine Verpflichtung gibt, werden sie kaum umgesetzt.“ Eine Strategie ohne konkrete Ziele oder Verpflichtungen könne niemals wirksam sein und werde die Probleme des Bodenverbrauchs nicht lösen können. Wie berichtet, fordert Egit vehement „endlich verbindliche Vorgaben, nach denen sich alle Gemeinden und die Länder richten müssen, anstatt weitere schön klingende Absichtserklärungen“.

Zu Unrecht werden übrigens unsere Lebensmittelhändler als Grünraumvernichter kritisiert. Billa hat rund um die Supermärkte ein großes Renaturierungsprogramm gestartet – mit dem Erfolg, dass bei einem zoologischen Monitoring unter der Leitung von Dr. Gernot Kunz von der Karl-Franzens-Universität in Graz auf neu geschaffenen Blühflächen weit über 1000 – teilweise stark gefährdete – Arten, inklusive Pflanzen und Pilzen, gedeihen. Der hier erstmals in Mitteleuropa entdeckte Rüsselkäfer (Lixus cinerascens) mag da als ökologisches Symboltierchen stehen

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