WIE EIN DIAKON UND ZWEI ARBEITER IN RIETZ EIN DIEBISCHES DUO üBERFüHRTEN

Ein Diakon und zwei Gemeindeangestellte wollten in Rietz die Flucht von Dieben verhindern. Dabei wurde ein Arbeiter vom Auto der Rumänen zehn Meter mitgerissen. Die Identität der Flüchtigen ist mittlerweile geklärt.

Rietz – Nach einem Diebstahl in der St.-Antonius-Kirche in Rietz konnte die Polizei zwei Rumänen als Verdächtige ausforschen. Auch mit Hilfe des Diakons und zwei Gemeinde-Angestellten, die die dramatische Flucht der Diebe beinahe vereiteln konnten. Ein Arbeiter bezahlte sein Einschreiten mit Beinverletzungen. Fotos und Hinweise der Zeugen ermöglichten aber den schnellen Ermittlungserfolg.

Da stimmt etwas nicht

Zunächst war es Danijel Juric, Diakon im Seelsorgraum Telfs, der am Dienstag in der Mittagszeit auf die beiden Männer aufmerksam wurde. Weil sie ihr Auto hinter der Kirche in der Wiese abgestellt hatten. „Ich dachte mir, da stimmt etwas nicht“, erzählt Juric, der den dunkelblauen Audi fotografierte und dann in die obere Sakristei schlich: „Von dort kann man die ganze Kirche überblicken.“ Tatsächlich beobachtete Juric, wie zwei Männer zunächst ihr Werkzeug vorbereiteten und dann Geldscheine aus dem Opferstock fischten.

„Ich habe sie dabei fotografiert und auch ein Video gemacht“, so der Diakon, der dann die Kirche leise verließ, die Polizei alarmierte und mit seinem Auto die Ausfahrt blockierte. „Außerdem habe ich zwei Gemeindearbeiter angerufen, damit sie ihren Geländewagen ebenfalls in die Ausfahrt stellen.“ Wenig später seien die beiden Diebe mit ihrem Audi langsam auf die Ausfahrt zugefahren. „Dann haben sie gemerkt, dass etwas nicht stimmt“, sagt Juric.

Griff ins Lenkrad

Was dann geschah, schildert der Rietzer Gemeinde-Angestellte Martin Zauner. „Sie sind dann wie wild vor und zurück gefahren und haben eine Lücke gesucht“, sagt der Zeuge. „Die Männer sind auch auf Zauner und mich losgefahren und haben erst im letzten Moment gebremst“, ergänzt Juric. Schließlich fanden die Rumänen doch noch eine kleine Lücke, durch die sie flüchten konnten. Zauners Arbeitskollege versuchte, durchs offene Seitenfenster ins Lenkrad des Audi zu greifen. „Dadurch wurde er etwa zehn Meter gerissen und schlug dann mit beiden Knie auf dem Schotter auf“, schildert Zauner. Abschürfungen und Prellungen waren die Folgen.

Zur Fahndung ausgeschrieben

Etwa fünf Minuten später sind Polizeibeamte aus Silz eingetroffen. Dank Video und Fotos war schnell klar, wie Fluchtwagen und Täter aussehen. Dennoch blieb die Großfahndung ohne Erfolg. Allerdings konnten die Silzer Beamten mit Unterstützung des Landeskriminalamts und der deutschen Polizei rasch die Identität der Verdächtigen (19 und 38 Jahre) klären. Jetzt sind die Rumänen zur Fahndung ausgeschrieben. (TT.com, tom)

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