70-JäHRIGER IM KARWENDEL VON LAWINE VERSCHüTTET: SUCHE AUCH AM SONNTAG ZU GEFäHRLICH

Ein Wanderer wurde am Samstag von einer Lawine verschüttet und gilt seither als vermisst. Eine für Sonntag geplante Suchaktion musste aufgrund von anhaltender Lawinengefahr abgebrochen werden.

Vomp – Einen Tag nach den Lawinenunglück im Karwendelgebirge im Gemeindegebiet von Vomp sollte am Sonntag die Suche nach einem 70-jährigen Verschütteten fortgesetzt werden. Als die Einsatzkräfte mit dem Hubschrauber zur Unglücksstelle gebracht wurden, mussten sie die Aktion wegen akuter Lawinengefahr jedoch unverzüglich wieder abbrechen.

Die Situation sei im betroffenen Gebiet zwischen Binsalm und Engalm zu gefährlich für die Helfer, hieß es von der Polizei. Am Sonntag sei auf keinen Fall mit der Fortsetzung der Suche mehr zu rechnen. Am Montag wird die Lage neu beurteilt. Der Hubschrauber des Innenministeriums hat am Sonntagvormittag Personen, die sich noch auf Binsalm befanden, ausgeflogen.

Eine 27-köpfige deutsche Wandergruppe war auf die Binsalm aufgestiegen, wo sie zwei Nächte verbringen und Wanderungen in der näheren Umgebung unternehmen wollte. Am Samstag entschied sich die Wandergruppe trotz schlechtem Wetter mit starkem Schneefall ins Tal abzusteigen.

Gegen 10.30 Uhr wurde der 70-jährige Mann dann vermutlich von einer Lockerschneelawine mitgerissen, in den 100 Meter darunter liegenden Binsgraben mitgespült und ist seitdem vermisst.

Bergretter ebenfalls von Lawine erfasst

Zwei Mannschaften der Bergrettungen aus Achenkirch und Lenggries (Bayern) machten sich aus zwei Richtungen zur Lawine auf. Die Suchaktion gestaltete sich von Beginn an schwierig. Von Tiroler Seite aus scheiterte zuerst der Anflug mit dem Hubschrauber; dieser gelang erst den Einsatzkräften, die von deutscher Seite aus in das Lawinengebiet vorstießen. Aus Bayern und Tirol standen rund 50 Männer und Frauen mit mehreren Suchhunden im Einsatz.

Während des Einsatzes war ein Tiroler Bergretter von einer nachfolgenden Lawine teilverschüttet und am rechten Bein verletzt worden. Er wurde ins Krankenhaus Hochrum geflogen.

Der Bodensucheinsatz musste am Samstag kurz nach 13 Uhr abgebrochen werden, da die Lawinengefahr zu groß war.

Bevor der Einsatz abgebrochen werden musste, hatte der Tiroler Polizeihubschrauber ein Signal mithilfe der sogenannten Recco-Technologie empfangen, das auf jenen Bereich hinweisen könnte, in dem das Opfer verschüttet ist. Alle Retter und anderen Wanderer konnten am Nachmittag aus dem gefährdeten Gebiet in Sicherheit gebracht werden.. (TT.com)

2024-09-14T09:33:14Z dg43tfdfdgfd