1,58 GRAD MEHR: APRIL WAR DER HEIßESTE APRIL üBERHAUPT

Europa und der Mittlere Osten: tiefrot. Grönland: tiefrot, Zentral-Kanada: rot, Wedell-Meer in der Antarktis: tiefrot bis rot; weite Teile Asien, ganz Afrika und Südamerika: rot. Die Weltkarte, die das „Climate Change-Service“ des europäischen Meteorologie-Satelliten Copernicus am Mittwoch veröffentlicht hat, dokumentiert eine unmissverständliche Tendenz – die Erderhitzung geht weiter.

Die durchschnittliche Temperatur des April 2024 lag 1,58 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vorindustriellen Jahrzehnte zwischen 1850 und 1900. Diese 50 Jahre werden in der Klimadiskussion als Referenz herangezogen. Auf der Klimakonferenz in Paris wurde 2015 vereinbart, dass im Jahr 2100 die weltweite Mitteltemperatur unter zwei Grad Celsius sein solle, und idealerweise nicht höher als 1,5 Grad, die über dem Schnitt der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemessen worden sind. Diese Zielmarke ist im Zeitraum Mai 2023 bis April 2024 überschritten worden; in diesen zwölf Monaten (wieder verglichen mit den vorindustriellen Werten) war es um 1,61 Grad wärmer.

Wenn man nur den April betrachtet, dann ist der heurige jenem des Jahres 2016 ähnlich verlaufen – dieser war eben nicht ganz so warm (exakt um 0,14 Grad weniger). 2024 wurde eine globale Mitteltemperatur von 15,03 Grad Celsius gemessen – das ist um 0,67 Grad mehr als in den Jahren 1991 bis 2020. Wenn man ausschließlich auf Europa blickt, dann haben wir heuer den zweitwärmsten April erlebt.

Signifikant ist auch die Entwicklung der Oberflächentemperatur der Meere (zwischen 60 Grad Süd und 60 Grad Nord): Die mittlere Temperatur lag bei 21,04 Grad Celsius, nur knapp unter dem Wert des März 2024, als 21,07 Grad ermittelt worden sind. Es ist der 13. Monat, der an der Meeresoberfläche Rekordtemperaturen beschert. Mit verantwortlich für diese Temperaturen ist zweifelsohne der El Niño-Effekt, der sich zwar weiter abschwächt, aber nach wir vor seine Wirkung zeitigt. Dieser Effekt ist eine alle paar Jahre wiederkehrende Wetteranomalie im pazifischen Raum, die zusätzliche Erwärmung hervorruft. Sie wird abgelöst vom meist schwächer ausfallenden La Niña-Effekt.

Europa im nördlicheren Teil des Kontinents brachte größere Niederschlagsmengen, während es im Süden Europas deutlich trockener war. Mit Ausnahme von Australien und einzelnen Regionen in Asien war im übrigen Teil der Welt ebenfalls eine deutlich feuchtere Tendenz ersichtlich.

Carlo Buontemp, Direktor des Copernicus Climate Change Service: „El Niño hat zu Jahresbeginn seine stärkste Ausprägung im östlichen tropischen Pazifik erreicht und nimmt nun ab, sodass sich die Lage normalisieren wird. Solche Temperatur-Variabilitäten natürlichen Ursprungs kommen und gehen; nicht aber die zusätzliche Energie, die durch den Ausstoß von Treibhausgasen durch Menschen, ins System gepumpt wird. Das wird neue Temperatur-Rekorde bewirken.“

Hier geht es zu Details der CCCCS-Daten-Erhebung

2024-05-08T05:09:38Z dg43tfdfdgfd