WIRT SAUER: "NEUE MARKIERUNGEN KOSTEN MICH PARKPLäTZE"

Rund um das Lokal von Johann Güll in Floridsdorf wurden neue Bodenmarkierungen angebracht. Dadurch fehlen nun fünf Parkplätze.

Seit der Pandemie haben es Gastronomen besonders schwer – zahlreiche Wirte haben schon aufgegeben und ihr Lokal geschlossen. "Da Giovanni"-Juniorchef Johann Güll hält die Tore seines Restaurants in der Rußbergstraße 76 (Floridsdorf) offen – trotz zahlreicher (verkehrstechnischer) Erschwernisse.

"Es ist ein Wahnsinn, es hat uns voll erwischt. Zuerst Corona, dann haben sie bei uns die Kurzparkzone bis 22 Uhr eingeführt und jetzt auch noch neue Bodenmarkierungen angebracht. Die kosten uns jetzt nicht nur fünf Parkplätze, sondern auch Besucher, die jetzt von Niederösterreich oder vom Stadtrand nicht mehr zu uns kommen", ist der Wirt sauer.

Denn Platz für einen eigenen Kunden-Parkplatz hat der Gastronom nicht. Und, wenn es keine Parkmöglichkeiten gibt, dann überlegen es sich Besucher natürlich zweimal, ob sie die Anfahrt auf sich nehmen: "Die Bodenmarkierungen sind völlig unnötig, es hat bisher keine Probleme gegeben", klagt der Gastronom.

Auch Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek machte sich vor Ort ein Bild vom "Parkplatzklau": "Allein in Floridsdorf sind noch mehrere andere Gastro-Betriebe ebenfalls durch den Wegfall zahlreicher Parkplätze betroffen. Ich hoffe, die politisch Verantwortlichen in der Stadt erkennen, dass sie mit derartigen zusätzlichen Hürden viele der nach Corona ohnehin über massiven Gästeschwund klagenden Gastro-Betriebe geradewegs in die Insolvenz treiben."

"Heute" fragte daher bei der zuständigen MA 46 (Verkehrsorganisation) nach, warum die gelben Bodenmarkierungen angebracht wurden: "Generell ist das Parken auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr gemäß Straßenverkehrsordnung verboten, wenn nicht mindestens zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr freibleiben. Die Verkehrsbehörde ist bestrebt, in solchen Siedlungsgassen das Parken weitgehend zu ermöglichen, um Bestrafungen wegen der Übertretung von Halte- und Parkverboten zu vermeiden", erklärt eine Sprecherin.

Und weiter: "Unter der Freihaltung von Eingängen, Schaltkästen, Lichtmasten und Berücksichtigung der Schwenkbereiche bei den Einfahrten besteht die Möglichkeit, die praktizierte Parkordnung zu legalisieren. In einem geeigneten Abstand wurden Ausweichen geschaffen (gelbe Linien), um bei einem ankommenden Gegenverkehr abwarten und anschließend weiterfahren zu können."

Die Maßnahmen seien das Ergebnis eines durchgeführten verkehrsbehördlichen Ermittlungsverfahrens, zu dem Fachdienststellen, die Landespolizeidirektion Wien und die Bezirksvorstehung für den 21. Bezirk miteinbezogen worden seien, so die Sprecherin.

2024-04-28T04:04:28Z dg43tfdfdgfd