SCHIMMEL, KäLTE – WIENER MIETER MüSSEN OHNE DACH LEBEN

Mieter leiden unter katastrophalen Zuständen. Die Grünen Wien fordern ein strenges Vorgehen gegen Spekulationshäuser und präsentieren fünf Maßnahmen.

Albtraum-Häuser sind in Wien keine Seltenheit, wie die vergangenen Wochen zeigen. Das jüngste Beispiel war ein Problemhaus in Döbling: Das Gebäude wies zahlreiche bauliche Mängel auf und die Mieter mussten unter katastrophalen hygienischen Zuständen hausen. Aber auch in anderen Wiener Bezirken werden Mieter hinausgeekelt, und die Häuser verfallen gelassen, bis sie in einem unbewohnbaren Zustand sind.

So müssen Mieter in der Spengergasse 1 (5. Bezirk) seit vier Jahren ohne Dach leben. Wasserschäden, Schimmelbildung, kaputte Gangfenster und nicht-funktionierende Heizung plagen die Bewohner. In der Rienößlgasse 24 (4. Bezirk) herrscht eine Rattenplage und es befindet sich sogar Blei im Trinkwasser. Im Zinshaus in der Rüdigergasse (5. Bezirk)  hat es der Eigentümer geschafft, fast alle Mieter dazu zu bringen, auszuziehen. Einige verbliebene Mieter kämpfen gegen Klagen, Verwahrlosung des Hauses und Lärmbelästigung.

Im Zuge der Wiener Volksbefragung "Zuhause zu teuer", haben sich viele Menschen an die Grünen Wien gewandt. "Wir haben die Mieter besucht und waren schockiert. Zu sehen, in welchen Zuständen sie leben müssen, hat uns erschüttert", erklärt die Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer. Sie vermutet, dass die aktuellen Fallbeispiele nur die Spitze des Eisbergs sind.

2023 wurde für 21 Altbauten in Wien eine Abbruchbewilligung erteilt; für 2024 gibt es mit Stand Mai in Summe 36 aufrechte Abbruchbewilligungen. "Also gibt es in Wien noch viel mehr Fälle, wo mit Häusern spekuliert wird und Immobilienhaie tun und lassen können, was sie wollen", so Pühringer.

"Der Schutz der Mieter bleibt auf der Strecke. Es ist befremdlich, dass es solche Zustände in dieser Stadt, die eigentlich für ihren sozialen Wohnbau steht, überhaupt gibt. Wir erwarten uns, dass die Stadt Wien mit voller Konsequenz gegen Spekulanten vorgeht", so der Wohnbausprecher der Grünen Wien, Georg Prack.

Die Stadt Wien tue zu wenig. Die Grünen verlangen einen Runden Tisch mit Stadtregierung und allen relevanten Akteuren zu den Spekulationshäusern. Darüber hinaus präsentieren sie fünf konkrete Vorschläge, um gegen Immobilienspekulation in Wien zukünftig besser vorgehen zu können.

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