RUTSCH-VERBOT FüR FRAUEN IN TIROL – DAS STECKT DAHINTER

Im Tiroler Freizeitpark "Area 47" dürfen Frauen nicht auf die Free-Fall-Rutsche. Der Grund dafür ist aber ernst, wie eine genauere Recherche zeigt.

Ein TikTok-Video der australischen Turmspringerin Rhiannan Iffland wirft Fragen auf. Kürzlich war sie im Tiroler Freizeitpark "Area 47". Auf einer Wasserrutsche dann der Hinweis: "Rutschen für Frauen verboten". Die Turmspringerin wagt sich trotzdem die Rutsche hinunter. Doch wobei handelt es sich in diesem Fall? Um eine frauenfeindliche Freizeitpark-Attraktion, oder steckt mehr dahinter?

Insgesamt gibt es vier Rutschen in dem Park. Eine davon ist die Free-Fall-Rutsche, eine der steilsten Rutschen in ganz Europa mit 22 Meter Höhe und 70 Grad Neigung. Gebaut wurde die Rutsche im Jahr 2010. "Ein Jahr später kam es dann zu mehreren Unfällen bei Frauen und bei uns schrillten sofort die Alarmglocken", erinnert sich Christian Schnöller, Geschäftsführer des Area 47.

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit kommt das Wasser mit hohem Druck zwischen die Beine, was zu vaginalen Verletzungen führen kann. Davor warnen sogar medizinische Studien. Gerutscht werden soll daher bei der Free-Fall-Rutsche mit überkreuzten Beinen, doch aufgrund der hohen Geschwindigkeit, die man erreicht, ist es nicht immer möglich, die Haltung einzunehmen.

"Wir haben Behörden, Mediziner und den Hersteller der Rutsche zurate gezogen. Das Resultat war, dass wir die Rutsche aus Sicherheitsgründen entweder nur für Männer zulassen können, oder alternativ die Rutsche zurückbauen müssen", erklärt der Geschäftsführer gegenüber "Heute". Entschieden hat man sich für ersteres.

Seither weist ein Schild auf das Rutsch-Verbot hin. Aus rechtlicher Sicht sei dieses Piktogramm ausreichend, erklärt Schnöller. Immer könne man die Frauen aber nicht daran hindern, zu rutschen. Man setzt auf Eigenverantwortung und Aufklärung. Bademeister weisen die Frauen auf das Sicherheitsrisiko hin.

Ganz klar distanzieren möchte sich der Freizeitpark von dem Vorwurf, frauenfeindlich zu agieren. "Wir leben Diversität. Die Sicherheit für alle unsere Gäste, egal welches Geschlecht, steht für uns an oberster Stelle", hält Schnöller abschließend fest.

2024-07-04T03:41:47Z dg43tfdfdgfd