PUSCHEL-ALARM: JETZT GILT ACHTUNG BEI DEN EICHHöRNCHEN

Tierschutz Austria kümmert sich auch um verwaiste Wildtiere. Zuletzt kamen zwei Eichhörnchen-Babys zur Pflege.

Im Frühling findet bei den Wildtieren die Brut- und Setzzeit statt. Dieser sensible Zeitraum geht mit allerlei Problemen einher, über die wir uns oft gar keine Gedanken machen. Dabei sollte es selbstverständlich sein, seinen Hund auf Wald und Wiese anzuleinen, Hecken nicht zu schneiden, achtsam mit dem Auto zu fahren oder den Rasenroboter nicht die ganze Nacht durchlaufen zu lassen, um Fuchs, Hase, Igel, Reh, Vogerl, Kröte und Eichhörnchen nicht zu gefährden.

Auch für die Tierpfleger von Tierschutz Austria beginnt mit dem Frühling die Zeit der Wildtierwaisen, da viele Jungtiere durch Verletzungen oder halbverhungert in ihre Obhut gelangen. Beim neuesten Zuwachs handelt es sich um zwei Eichhörnchen-Babys.

Eichhörnchen geraten meist durch folgende Gründe in Not: Viele Wildtiere verstecken ihre Nester in Hecken. Deshalb gilt es, die Hecken vor dem Schneiden nach Nestern abzusuchen und im Notfall dann auch auf das Schneiden zu verzichten oder die Stellen auszusparen. Ein weiterer Grund ist, dass etwas ältere Eichhörnchen bei ihren ersten Sprungversuchen den anvisierten Ast nicht erwischen, abstürzen und dann verletzt zu uns gebracht werden.

Eichhörnchenbabys, die nach Vösendorf kommen, werden die ersten vier bis fünf Wochen alle zwei Stunden von den Pflegern mit Aufzuchtmilch gefüttert – und zwar auch nachts. Die Babys sind anfangs noch ganz nackt und ohne Fell. In den 30 Grad Celsius warmen Inkubatoren fühlen sie sich kuschelig wohl. Sobald sie etwas größer sind, kommen sie in einen Käfig, in dem sich nur auf einer Seite eine Wärmematte befindet. So können sich die jungen Eichhörnchen ihre Wohlfühltemperatur selbst aussuchen.

Achtung! Brut- und Setzzeit hat längst begonnen: 

Nach und nach werden sie dann nur noch alle drei bis vier Stunden gefüttert und allmählich wird ihnen dann zur Milch noch Getreidebrei und Fruchtpüree beigemischt. An ganzem Obst und ganzen Nüssen lutschen sie anfangs nur. Nach acht bis zehn Wochen gibt es dann aber keine Milch mehr und die Kleinen kommen in die Auswilderungsvoliere. Hier werden sie kurz eingewöhnt und nach einiger Zeit wird die Voliere geöffnet. Die Tiere können somit schon raus, haben aber die Möglichkeit, immer wieder zurückzukommen und weiterhin gefüttert zu werden. Sobald die Zeit dann reif ist, machen sie sich auf, um die Welt zu entdecken.

Beim Fund eines Wildtieres ist es besonders wichtig, sich zu versichern, dass die Mutter nicht mehr zurückkommt. Bitte nicht füttern! Auch wenn es gut gemeint ist, das Füttern der Tiere kann aufgrund von Unverträglichkeiten zu ihrem Tod führen. Deswegen ist es immer ratsam, Kontakt mit Expertinnen und Experten aufzunehmen.

2024-04-20T05:06:37Z dg43tfdfdgfd