NACH OP: PFLEGEHäUSER KüMMERN SICH UM SPITALSPATIENTEN

Nach Operationen brauchen ältere Patienten oft langwierige Therapien, belegen dringend benötigte Spitalsbetten. Ein Angebot soll Abhilfe schaffen.

Ältere Patienten erholen sich nach (komplexen) Operationen meist viel langsamer als jüngere, benötigen zudem oft langwierige Therapien. Wenn sie nicht direkt nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung entlassen werden können, müssen sie stationär im Spital bleiben und belegen dadurch oft dringend benötigte Betten für die Akutversorgung.

Doch die therapeutische Nachbehandlung ist entscheidend, um ältere Menschen wieder fit für ihren Alltag zu machen. Im Februar 2019 startete der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) daher die Remobilisations- und Nachsorgebedarf-Initiative (RNS), in deren Rahmen Pflegehäuser ihre Türen für Spitalspatienten öffnen. Den Anfang machte die Pflege Baumgarten, die dem AKH 24 Betten zur Verfügung stellte.

Seitdem wurde das Angebot sukzessive erweitert, bis Ende 2024 soll es 144 Betten umfassen.: Im Jänner 2023 wurden unter dem Begriff "Überleitpflege" in der Pflege Leopoldstadt weitere 24 Betten für AKH-Patienten bereitgestellt. Mittlerweile profitieren alle WIGEV-Kliniken (AKH, Floridsdorf, Donaustadt und Ottakring) davon.

"Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Dringend benötigte Klinikbetten für Akutpatienten und anstehende Operationen werden früher frei. Die Gesamtkosten für die diese Betreuung oder Überleitpflege in einem Pflegehaus sind geringer als jene in einer Klinik. Und die Patienten werden nahtlos und bestmöglich weiterversorgt", erläutert WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb in einer Aussendung.

Zudem sei die Lösung unbürokratisch und schnell: Patienten-Transfers funktionieren innerhalb von wenigen Tagen nach Anmeldung, bürokratische Hürden zwecks Finanzierung entfallen: "Die Patienten sind und bleiben Kunden in ein und demselben Träger. Das bedeutet, es entstehen auch keine Zusatzkosten für die Patienten oder deren Angehörige", erklärt Johannes Nadlinger, Direktor der WIGEV-Pflegehäuser.

Ein weiterer Pluspunkt: In den Pflegehäusern sind Ärzte- und Pflege-Teams aus den verschiedensten Fachrichtungen im Einsatz: "Unsere Therapeuten kümmern sich um die nötigen Remobilisationsmaßnahmen der Patienten. Und das deutlich intensiver, als dies in den Kliniken möglich wäre", betont Nadlinger.

Auf den RNS-Stationen beträgt die maximale Betreuungszeit 28 Tage, auf denen der Überleitpflege 92 Tage. Wird das angestrebte Remobilisationsziel nicht erreicht, werden Transfers in Einrichtungen mit Langzeitpflege-Angeboten organisiert. "Wir erreichen mit dieser Kooperation eine deutliche Entlastung in den Spitälern. Deswegen haben wir uns im Vorjahr für einen zügigen Ausbau der Kapazitäten entschieden", so Kölldorfer-Leitgeb abschließend.

2024-04-27T15:47:13Z dg43tfdfdgfd