MUTTER: "ZUERST STARB äLTERE TOCHTER, DANN DIE JüNGERE"

Eine 16-Jährige konnte den Tod ihrer Schwester nicht verkraften, rutschte in die Drogenszene ab. Die Mutter erhielt eine letzte Nachricht von ihr.

Sie musste das Schlimmste erleiden, was Eltern passieren kann. 2020 verlor Martina (43) aus Wien-Floridsdorf ihre ältere Tochter, im Dezember 2023 dann die Jüngere. Am Donnerstag traf die Mutter am Wiener Landesgericht auf jenen Mann, der ihre Tochter Leonie (16) als letzter Mensch lebend sah. Er hatte die 16-Jährige in seine Unterkunft in Wien-Fünfhaus mitgenommen, soll sich an ihr vergangen haben. Der Rumäne stand wegen "sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person" vor Gericht. Er wies alle Vorwürfe von sich, wir berichteten.

"Sie hat den Tod ihrer großen Schwester nicht verkraftet", erzählt Mutter Martina im Gespräch mit "Heute". "Danach ist die jüngere Tochter in einen Strudel geraten. Sie ist schnell in diese Szene abgerutscht und hat den falschen Leuten vertraut." Leonie habe Drogen genommen, um den Schmerz über den Verlust ihrer geliebten Schwester zu betäuben.

Die 16-Jährige wurde in einer Klinik am Rosenhügel (Wien-Hietzing) behandelt. "Beim Telefonieren war sie sehr aufgedreht." Bald kam die 16-Jährige auch am Wochenende nicht mehr nach Hause, hob am Telefon nicht mehr ab. "Sie hätte in die 'Geschlossene' kommen sollen", so die Mutter. Doch die Hilfe kam zu spät.

In ihrem beeinträchtigten Zustand lernte die 16-Jährige in der Drogenszene den angeklagten Rumänen (55) kennen, der sie in seine Unterkunft mitnahm. Kurz vor ihrem Tod bekam die Mutter eine letzte WhatsApp-Nachricht. "Sie schrieb mir, sie ist bei einem Freund. Das war nicht üblich, aber sie hat jedem leicht vertraut." An Sex mit dem 55-Jährigen habe ihre 16-jährige Tochter "ganz sicher kein Interesse" gehabt. "Meine Tochter war nicht so reif, sie wollte vielleicht kuscheln. Ich bin mir sicher, dass es nicht einvernehmlich war."

In der Woche vor ihrem Tod wurde die 16-Jährige mit einer Überdosis ins Krankenhaus gebracht. Wenige Tage später starb sie in der Wohnung ihres Bekannten. Er habe die 16-Jährige nicht missbraucht, alles sei "100 prozentig einvernehmlich" gewesen, so der Rumäne vor Gericht. Dem Angeklagten konnte das Gegenteil nicht bewiesen werden, er wurde nicht rechtskräftig freigesprochen. Nach dem Prozess konnte der 54-Jährige heimgehen, natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Die Mutter trauert weiter um ihre beiden Töchter – im Netz postet sie Bilder von zwei Mädchen, die noch das ganze Leben vor sich hatten…

2024-06-28T03:32:46Z dg43tfdfdgfd