"KIND TOT, TOCHTER IN HAFT" – BETRUG SKRUPELLOS WIE NIE

Betrügerbanden lassen sich immer haarsträubender Geschichten einfallen, um an Geld zu kommen. Die neue Masche ist besonders skrupellos.

Es passierte am Vorabend des 1. Mai. Bei einem 85-Jährigen läutete das Telefon. Der Linzer hob ab. Eine angebliche Polizistin am anderen Ende der Leitung erklärte dem verdutzten Mann, dass seine Tochter einen Verkehrsunfall gehabt habe. Bei diesem Unfall, so die neue skrupellose Masche, sei ein Kind ums Leben gekommen. Deshalb sitze die Tochter jetzt im Gefängnis.

Jetzt kommt das Geld ins Spiel: Nur wenn der Mann sofort eine Kaution bezahlt, kommt die Tochter wieder frei. Der schwer verunsicherte Linzer stand aufgrund der vermeintlichen Hiobsbotschaft unter Schock. Da holte die Bande zum nächsten Schlag aus. Sie entlockte ihm seine Handynummer.

Sekunden später läutete es auch schon. Dran war wieder eine Frau, diesmal eine angebliche "Richterin". Sie bestätigte alle Angaben der falschen Polizistin. Damit wurde der 85-Jährige gebrochen, er willigte ein, zu zahlen.

"Der Pensionist holte sofort sein Erspartes und packte es in eine Tasche. Kurz darauf kam ein Mann zu ihm und holte das Geld ab", so die Polizei. Es dürfte sich dabei um rund 30.000 Euro gehandelt haben.

Erst im Anschluss bemerkte der Mann, dass er Opfer eines Betrugs geworden war und rief die Polizei. Von den Betrügern fehlt jede Spur.

Die Polizei warnt jetzt eindringlich: "Immer wieder werden Menschen, gleich welchen Alters, Opfer von Betrügern. Viele lassen sich durch das freundliche und entgegenkommende oder amtliche Verhalten von Betrügern einschüchtern und verleiten", so die Exekutive.

Laut Gerald Sakoparnig, dem Leiter der Abteilung Betrug beim Landeskriminalamt Oberösterreich (LKA), sind die Opfer von Betrug durch die falschen Geschichten meistens in einer "Ausnahmesituation". Das nutzen die Täter dann eiskalt aus.

2024-05-03T18:56:29Z dg43tfdfdgfd