HAUSBESETZUNG: NUN SCHALTET BESITZER DIE POLIZEI EIN

20 Aktivisten besetzen seit einer Woche Wohnungen in einem Haus in der Wiener Harmoniegasse. Der Besitzer schaltete die Polizei ein – Räumung droht!

Seit knapp einer Woche besetzen rund 20 junge Leute ein Haus in der Harmoniegasse 10 (Wien-Alsergrund), wollen es vor dem Verfall retten. Die Besetzer haben am Montag (22. April)  zu einem runden Tisch geladen, an dem aber keine Vertreter des Hausbesitzers teilnahmen. "Die Einladung war falsch adressiert. Wir verwalten das Stiftungshaus nur", heißt es dazu aus dem Büro Sozialstadtrat Peter Hacker (SP).

Zwischen Stadt Wien und Besetzergruppe gibt es einen Dialog. Dieser bechränkte sich bislang auf Mailverkehr und ein Telefonat. "Im Telefonat habe ich emotionslos aber höflich darum ersucht, die Räumlichkeiten zu verlassen", so ein Sprecher vom Büro Peter Hacker (SP). Es sei ein kurzer Call gewesen. Nun wurden rechtliche Schritte angekündigt. Am Mittwoch, 24. April, war das Haus noch immer besetzt. Nun droht die Räumung.

Schon seit längerer Zeit steht das Zinshaus in der Harmoniegasse 10 (Wien-Alsergrund) fast leer. Nur drei Mieter wohnen noch in dem schönen Altbau, beide sind schon seit über 30 Jahren hier. Seit Jahrzehnten gibt es keine neuen Mieter. 16 der 18 Wohnungen waren unbewohnt. Die Besetzer wollen nun länger in dem Haus bleiben und auf die Wohnraumpolitik hinweisen. Denn Konzerne würden Wohnungen als Kapitalanlage nutzen und so den Mietpreis in die Höhe treiben.

Doch das sei ein Missverständnis, heißt es aus dem Büro von Stadtrat Hacker. Der Stiftungszweck des Hauses sei eben nicht, dass Arme darin wohnen, sondern dass damit Geld verdient wird – welches den Armen und Obdachlosen zugute kommt. "Geld verdienen, das ist im Stiftungsvertrag vorgesehen. Die Mieteinnahmen sollen den Armen helfen".

"Wir vertreten nur die Stiftung. Wir haben keine Erfahrung mit Besetzungen. Es ist für uns die erste Besetzung", so der Sprecher von Peter Hacker. "Das Haus ist Stand heute, noch besetzt. Wir übergeben nun an die Exekutivbehörden. Ich rechne mit einer zeitnahen Räumung. Aber wann genau, das ist mir nicht bekannt."

Die Wiener Landespolizei prüft nun das Ansuchen und wird über das ob, wann und wie einer Räumung entscheiden. Und wohl auch darüber, ob vor einer möglichen Räumung noch eine Information an die Besetzer herausgeht, die ihnen ermöglicht, das Haus freiwillig zu räumen, so der Sprecher.

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