NÖ: RADLER IGNORIERTEN SPERRGITTER, JETZT SCHLIEßEN TORE BIKER-HIGHWAY

Gut möglich, dass mancher Radfahrer am idyllischen Ybbstalradweg im Südwesten Niederösterreichs in Hinkunft wegen einer bösen Überraschung abbremsen und auch umdrehen muss.

Die für die Bikerstrecke zuständigen Gemeinden haben nämlich jetzt auf dem attraktivsten, aber auch gefährlichsten Abschnitt Tore montiert, mit deren Hilfe der Radler-Highway bei Gefahr in Verzug völlig abgeriegelt wird.

Verantwortlich für die drastische Maßnahme ist eigentlich ein ignoranter Teil des Radlervolks selbst. Immer wieder kam es nach Aufräumarbeiten von Windrissen oder Steinschlägen im besonders engen Talabschnitt neben der Ybbs zu sehr gefährlichen Situationen.

Sperren ignoriert

"Trotz Absperrung mit Scheren- oder Baustellengitter und zusätzlichen Hinweistafeln sind Radfahrer unter Hubschrauber mit angehängten Baumstämmen durchgeradelt oder Läufer mit Kopfhörern unter Holzschlägerungen am Hang durchgelaufen, ohne die Warnrufe der Arbeiter zu hören“, schildert Johann Lueger, der Bürgermeister der Ybbstalgemeinde Opponitz (ÖVP).

Eine mehrere Kilometer lange Strecke des 106 Kilometer langen Ybbsradwegs von der Donau bis ins Alpendorf Lunz am See kann jetzt unverzüglich aus dem Verkehr genommen werden.

Rund 60.000 bis 70.000 Radler sind jährlich auf der Strecke unterwegs. Nun wurde ein Tor bei der sogenannten Hornleitner Brücke im Gemeindegebiet Opponitz montiert. Das zweite Tor steht vor dem Wetterstadel nahe dem Riess-Kraftwerk auf Ybbsitzer Gemeindegebiet.

Die Tore helfen den Bauhöfen Opponitz und Ybbsitz bei Sturmwarnung sowie im Rahmen von Sicherungsarbeiten im steilen Gelände oberhalb des Radwegs, dass keine Freizeitsportler gefährdet oder geschädigt werden. 

"Mit den Toren wird Klarheit für die Radwegnutzer, zum anderen Sicherheit in Haftungsfragen für die Gemeinden hergestellt“, schildert, ÖVP-Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger,  Obmann des Vereins Gemeindeverband Ybbstal. Man gehe davon aus, dass die Pforten nur in sehr seltenen Fällen tatsächlich geschlossen sein werden.

Jedenfalls müssen sich die beiden Gemeindebauhöfe gut koordinieren und die Schließung der Tore immer gemeinsam beschließen und durchführen. Niemand wolle schließlich am Radwegabschnitt eingeschlossene Pedalritter. 

"Wenn die Tore zu sind, gibt es immer berechtigte Gründe. Eine Sperre gilt für jeden Radwegnutzer, egal ob am Rad, zu Fuß oder mit Rollerskates“, schärfte Gerhard Lueger, der Bürgermeister aus Ybbsitz, ÖVP,  nach. 

Eine Ausnahme beschert die jährliche generelle Wintersperre der Strecke zwischen  1. November und 15. April.

Da bleiben die Tore offen. Menschen, die den Radweg begehen oder befahren, werden jedoch deutlich darauf hingewiesen, dass sie das auf eigene Gefahr tun. Schneeräumung gibt es am Ybbstalradweg prinzipiell nicht.  

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