SIMAS PLöTZLICHER SCHWENK BEIM MICHAELERPLATZ: ALLES BESTENS?

Hauptsache die Geruchsbelästigung vor allem im Sommer durch die Ausscheidungen der Fiakerpferde und die „Rumpelpiste“ sind Geschichte. So lässt sich zusammenfassen, was der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), im Gespräch mit der „Presse“ sagt.

Befragt wurde er zu den jüngst publik gewordenen Änderungen bei der Neugestaltung des Michaelerplatzes nächst der Wiener Hofburg („klimafit“ soll der Platz ja nach dem Wording der Stadt Wien werden). Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat jetzt Korrekturen angekündigt. Der Grund: Kunstexperten, Historiker, Architekten, Stadtgestalter, Landschaftsplaner hatten sehr spät, aber sehr laut heftige Kritik an den Plänen geübt.

Ergebnis des runden Tischs: Das Wasserspiel, das vor dem Loos-Haus geplant war, wird komplett gestrichen. Die Auswahl der ursprünglich rasch wachsenden Bäume, die Schatten spenden sollen, kommt auf den Prüfstand.

„Trage das mit“

Und was sagt jetzt Markus Figl zu der neuen Entwicklung? Immerhin ist er einerseits Mitglied der derzeit stärksten Oppositionspartei im Wiener Gemeinderat, außerdem war er bei der öffentlichen Präsentation der Umgestaltungspläne Ulli Simas dabei, die jetzt ja eben korrigiert werden. Figl antwortet unumwunden: „Ich trage das selbstverständlich mit. Die Sanierung bringt viele Vorteile für den Bezirk und die Stadt.“

Er habe nach dem runden Tisch ein Gespräch mit der Stadträtin über die geplanten Vorhaben geführt. Für den Bezirk ist ihm wichtig, dass überhaupt eine Sanierung erfolgt. Für die haben ohnedies die Bauarbeiten bereits vor Wochen begonnen. Der Bezirksvorsteher: „Ich habe jede Woche Beschwerden über die Rumpelpiste Michaelerplatz gehabt, von Radfahrern, von Personen mit Kinderwagen.“

Aus für Geruchsbelästigung durch Fiaker

Sein zweites Anliegen hat mit einer (auch zuletzt nicht mehr völlig außer Streit stehenden) Wiener Institution zu tun, den Fiakern. Besonders in den warmen Monaten habe es durch die Ausscheidungen der Pferde eine große Geruchsbelästigung gegeben. Mangels Abflusses und aufgrund der Neigung des Platzes hat sich, wie Wiener (und Besucher) wissen, ein Rinnsal aus Urin und Wasser unmittelbar bis zum Tor der Kirche ergossen, die dem Platz den Namen gibt.

Markus Figl: „Mit der Drainage und dem neuen Bodenbelag (anstelle des Kopfsteinpflasters, Anm.) wird das besser. Durch die Umgestaltung gewinnen wir auch einen Raum, wo durch weniger Fiaker (die Zahl der Standplätze vor dem Michaelertor wird reduziert; Anm.) und Verzicht auf eine Fahrspur alle Platz haben.“

Alles bestens? Fast

Alles bestens also? Fast. Denn eine kleine Anmerkung kann sich der Bezirksvorsteher nicht verkneifen. Er zeigt sich zwar auch froh darüber, wie ebenfalls beim runden Tisch im Büro der Stadträtin vereinbart, dass Experten eine Strategie ausarbeiten sollen, wie im architektonisch und kulturhistorisch besonders sensiblen ersten Bezirk Plätze und Straßen „klimafit“ gemacht werden können.

Aber, sagt Markus Figl: „Ich werde dafür kämpfen, dass die Interessen der Bevölkerung des Bezirks berücksichtigt werden.“ Ob sich da nicht schon wieder neue Konfliktfelder eröffnen?

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