18-JäHRIGER NIEDERöSTERREICHER ZüCHTET BESONDERE HüHNER

Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Leichter als dieses Jahrhunderträtsel lässt sich das in Bezug auf den Landwirt Lukas Pichler beantworten. Bei ihm gab es zu Beginn einen Hahn und ein paar Hennen. Aus dem Geschenk von seinem Opa wurden ein Hobby und eine Leidenschaft. Seit der Niederösterreicher zehn Jahre alt ist, züchtet er Hühner.

Doch warum gerade dieses Geflügel? Einerseits mag Pichler die Tiere, aber vor allem habe er in jungen Jahren besser mit ihnen umgehen können, als etwa mit Kühen. „Hühner sind so schön handlich. Da habe ich schon als Kind viel damit anfangen können“, sagt er beim Besuch auf dem Hof und der Pension „Ramswirt“ seiner Eltern in Kirchberg am Wechsel (Bezirk Neunkirchen).

Der Betrieb ist breit aufgestellt. Neben Gästezimmern, dem Wirtshaus, der Landwirtschaft und dem Ab Hof-Verkauf werden auch Führungen angeboten. Und dann gibt es auch noch Lukas’ Hühnerzucht. Vor allem besondere Rassen haben es dem mittlerweile 18-Jährigen angetan. Etwa das Brahma-Huhn, die größte Hühnerrasse der Welt. Richtet sich ein Brahma-Hahn zu seiner vollen Größe auf, kann er nämlich bis zu 75 Zentimeter groß sein.

Das Sulmtaler Huhn, das er wegen der „Zweitnutzung“ gerne halte, ist unkompliziert, sagt Pichler. Die Tiere können für Eier und Fleisch verwendet werden. Paduaner sind zwar pflegeintensiver, sind aber wegen der „Rundhaube“ (siehe Titelseite) beliebt. Insgesamt gibt es mehr als 180 Hühnerrassen. Dass die Tiere Pichler mögen, merkt man im Stall sofort. Von ihm lassen sich die Vögel einfangen – auch wenn dabei laut gegackert wird.

Doch so idyllisch ist das Leben als Landwirt natürlich nicht immer. Während Pichler die Arbeit mit den Hühnern zwar viel Spaß macht, ist es gar nicht so einfach, die Hühner vor Unheil zu bewahren. So hat er etwa schon einige der Tiere an den Fuchs oder den Habicht verloren.

„Sonst schaue ich, dass sie (die Hühner, Anm.) ein schönes Leben haben. Mir ist der respektvolle Umgang mit den Tieren wichtig“, sagt der 18-Jährige, der die Tourismusschule Bad Gleichenberg absolviert hat und jetzt zu Hause in der Land- und Gastwirtschaft arbeitet. Er hilft dort, wo er gebraucht wird.

248 Eier pro Kopf und Jahr

Die Nachfrage nach Eiern ist übrigens immer groß, sagt Martina Pichler, Lukas’ Mutter. Tatsächlich essen die Österreicherinnen und Österreicher laut Daten der Statistik Austria jedes Jahr im Durchschnitt 248 Eier pro Kopf. Rund um Ostern ist der Konsum natürlich am höchsten. Im Zuge des Fests werden insgesamt 60 Millionen Eier in Österreich verkauft und verzehrt.

Bis Pichler den Betrieb später einmal komplett übernimmt, gibt es also noch viel zu züchten.

2024-03-29T09:53:38Z dg43tfdfdgfd