CHINAS XI IN DEN PYRENäEN UND IN SERBIEN

Am zweiten Tag des Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Frankreich will Gastgeber Emmanuel Macron am Dienstag bei einem Ausflug in die Pyrenäen das persönliche Gespräch zu bestehenden Konfliktthemen suchen. Er hoffe auf "freundschaftliche und fruchtbare Gespräche", hatte der französische Präsident zuvor betont. Geplant war ein Mittagessen in einem Restaurant am Bergpass Col du Tourmalet auf 2.100m Höhe, dessen Inhaber Macron seit seiner Kindheit kennt.

Bei offiziellen Gesprächen am Vortag, teils auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, waren die unterschiedlichen Positionen zur Handelspolitik und zum Krieg in der Ukraine erneut deutlich geworden.

"Macrons Diplomatie ist immer auch ein Versuch, den anderen zu umgarnen", sagte Bertrand Badie, Experte für internationale Beziehungen an der Hochschule Sciences Po. "Er ist davon überzeugt, dass persönliche Beziehungen die Strukturen durchbrechen können", fügte er hinzu.

Die Opposition kritisierte den Aufwand für den Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten. Der Spitzenkandidat der Sozialisten bei der Europawahl, Raphaël Glucksmann, warf Macron vor, einem "Diktator den roten Teppich auszurollen". Er erinnerte daran, dass Macron auch vergeblich versucht hatte, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu umgarnen, etwa mit Einladungen nach Versailles und in Macrons Ferienresidenz.

Die Hoffnungen Macrons und von der Leyens, Xi könne mit Blick auf den Ukraine-Krieg seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin geltend machen, erfüllten sich zunächst nicht. Xi ging darauf nicht weiter ein, sondern betonte nur, dass sein Land sich grundsätzlich immer für den Frieden einsetze.

Am späten Nachmittag reist Xi nach Belgrad weiter, wo er Gast des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić ist. Das Balkanland pflegt besonders herzliche Beziehungen zu China, das dort in Infrastrukturprojekte und Industriestandorte investiert.

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