115 JAHRE VERSCHOLLEN – "VERFLUCHTES" SCHIFF ENTDECKT

Vor 115 Jahren verschwand das die "Adella Shores" mitsamt der 14-köpfigen Besatzung spurlos auf dem Lake Superior. Jetzt ist sie wieder aufgetaucht.

Am 1. Mai 1909 verschwand das Schiff "Adella Shores" mitsamt der 14-köpfigen Besatzung auf dem 82.000 Quadratkilometer großen Lake Superior im US-Bundesstaat Michigan. Jetzt – 115 Jahre später – wurden Aufnahmen davon veröffentlicht.

Der 1894 erbaute und 735 Tonnen schwere Holzdampfer wurde nach der Tochter seines Besitzers auf den Namen "Adella Shores" getauft. Weil die Familie streng gegen den Konsum von Alkohol war, wurde das Transportschiff nicht, wie die Tradition es vorgab, mit einer Flasche Wein, sondern lediglich mit Wasser getauft, wie die "Great Lakes Shipwreck Historical Society" (GLSHS), die das Schiff gefunden hat, bekannt gibt.

Schon bevor das Schiff verschwand, wurde gemunkelt, dass die "Adella Shores" deswegen verflucht sein soll. Die Gerüchte wurden dadurch befeuert, dass das Schiff schon vor 1909 zweimal sank. Beide Male wurde es aus seichten Gewässern wieder geborgen und instand gesetzt.

Am 1. Mai 1909 transportierte "Adella Shores" eine Ladung Salz durch einen dicken Eisstrom über den See. Dafür folgte sie der "Morrell", einem größeren Stahldampfer, die sich einen Weg durch das Eis bahnte. Das kleinere Schiff lag schon mehrere Kilometer hinter der "Morrell" und befand sich außerhalb des Sichtfeldes der Crew, als beide Schiffe von einem heftigen Sturm überrascht wurden.

Die "Adella Shores" wurde nie wieder gesehen und der Kapitän der "Morrell" vermutete, dass sie auf eine Eisscholle traf, die den Rumpf so stark beschädigte, dass das Schiff schnell sank. In den Tagen nach dem Unglück wurden einige Trümmerteile gefunden, von den Leichen fehlte aber jede Spur.

Im Sommer 2021 waren Darryl Ertel, der Direktor der GLSHS, und sein Bruder auf dem See unterwegs und suchten mit einem Sonarsystem nach Schiffswracks, als sie das Schiff fanden. "Ich wusste sofort, dass es sich um die 'Adella Shores' handeln musste, als ich ihre Länge maß, denn es gab keine anderen vermissten Schiffe in diesem Größenbereich", sagt Ertel.

"Wir werden oft gefragt, warum wir so lange warten, bis wir die von uns gefundenen Schiffswracks veröffentlichen", erzählt der Kommunikationsverantwortliche der GLSHS, Corey Adkins, gegenüber dem "Great Lakes Shipwreck Museum". "Jede dieser Geschichten ist wichtig und verdient es, mit der größten Ehre und dem größten Respekt erzählt zu werden", so Adkins. Aus diesem Grund brauche die GLSHS jeweils mehrere Jahre, um die Hintergründe zu recherchieren, bevor sie eine Pressemitteilung veröffentliche.

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