BAD RADKERSBURG: WAS SIE IN DER STEIRISCHEN KURSTADT UNBEDINGT SEHEN SOLLTEN

Begegnungszonen tun nicht nur der eigenen Stadt gut, die braucht es auch im Urlaub (und wir reden hier nicht vom Kurschatten). Die Kurstadt Bad Radkersburg wirkt auf den ersten Blick weit weg vom Schuss im letzten südöstlichen Zipfel der Steiermark – ist aber ein Paradebeispiel des Zusammenkommens.

Da treffen einander, seit die Staatsgrenzen fließend sind, hüben und drüben Steirer und Slowenien; da kommen in der Altstadt architektonisch sämtliche Baustile von Romanik bis Jugendstil zusammen; da finden am Urlaubstisch so unterschiedliche Typen wie Kurgäste, Murradweg-Biker und Familien zusammen. So ist das etwa auf der Sonnenterrasse des neuen Jufa Hotels, das im Frühjahr 2024 eröffnet hat. 

Nach Gnas und Tieschen ist das hier der bereits dritte Jufa Hotels-Standort im Bezirk Südoststeiermark.

Neue Seele für alte Halle

Das Besondere daran: Es wurde dafür viel bestehende Baustruktur genützt – mit in diesem Fall altem Glanz. So haben Stadt und Investoren das ehemalige Kurmittelhaus, erbaut Mitte der 1960er-Jahre, in ein elegantes Familienhotel umgewandelt, das nun von Jufa geführt wird.

Ein Asset ist die zentrale Lage des Hotels: Ob zur Parktherme, in die Innenstadt oder zur Murbrücke nach Slowenien – mehr als fünfhundert Meter zu Fuß sind es nirgendwo hin. 

Das ist mit Kindern angenehm, wenn man nur ein paar Schritte zum Eisschlecken in die Stadt geht; oder zum Kinderspielplatz mit neuem Pumptrack (eine wellige Radbahn), wo der Nachwuchs so viele Runden fährt, bis er fast am Asphalt klebt wie ein Batzen Eis. 

Ach ja: Der Hauptplatz wird renoviert und soll im Herbst zum 725-Jahr-Jubiläum der Stadt fertig sein.

Alles dreht sich ums Wasser

Doch zurück zum Hotel: Das Pracht- und Herzstück ist die alte Wandelhalle, in der einst Trinkkuren angeboten wurden. Und das kam so: Im Jahre 1927 stand genau hier der Bohrturm für die jetzige Mineralwasser-Stadtquelle. Denn die Region ist diesbezüglich gesegnet, wie man früh erkannt hat: Die Radkersburger Quelle ist reich an Magnesium und Calcium und enthält wenig Natrium. Unterm Strich: gesund, also Heilwasser.

Zu Thermalwasser wird es, wenn die Temperatur stimmt und das Wasser beim Austritt aus der Quelle zwanzig Grad oder mehr aufweist. 1978 genossen die ersten Gäste ein Bad in der Thermalquelle. Das alles erfährt man im Schauraum, der dem Hotel angeschlossen ist. Der Rest mit der heute riesigen Parktherme ist Geschichte. Seither ist viel Murwasser verflossen. Viele kommen zwar wegen des Wassers, aber nicht nur. Der Wein lockt, der Murradweg, allgemein der Genuss.

Hier werden steirische Tapas serviert

„Heute servieren wir in der Wandelhalle steirische Tapas“, sagt Jufa-Direktor Pierre Droz in seinem herzlichen Schweizer Dialekt.

Auf der regionalen Speisekarte: Käferbohnensuppe mit Rauchspeck, Saiblingsfilet von der Fischzucht Schlein und veganes Risotto mit steirischen Reis. Die Kinder wollen aber: Eis.

Murradweg flussaufwärts und flussabwärts

Im Grunde bräuchte man Bad Radkersburg gar nie mehr verlassen. Sollte man aber. Der Murradweg lädt mit seiner flachen Topografie auf eine Tour ein, macht Familien mit Kleinkindern Spaß.

Persönlicher Tipp: Am ersten Tag flussaufwärts radeln, beim Liebmannsee reinhupfen und abkühlen, vor Mureck auf den Murturm (achtundzwanzig Meter hoch) klettern und in die Murauen schauen. Und am zweiten Tag über die Grenze pedalieren, zu den Nachbarn nach Slowenien. Der Espresso ist dort noch so günstig wie in Italien. Willkommen im Süden.

Auskunft Tipps fürs Thermen- und Vulkanland auf steiermark.com

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