ZECKEN-RISIKOGEBIET DRESDEN: WARUM SIE JETZT BESONDERS AUFPASSEN SOLLTEN

Dresden ist als Zecken-Risikogebiet eingestuft. Wie viele Dresdner dieses Jahr bereits an Borreliose und FSME erkrankten und wie man sich schützen kann.

Dresden. Endlich ist Sommer in Dresden. Zeit für lange Spaziergänge in der Heide und an den Elbwiesen. Und Zeit für kurze Hosen und luftige Kleider. Wer viel draußen unterwegs ist, sollte sich jeden Abend gut nach Zecken absuchen. Denn die kleinen Insekten lauern oft im hohen Gras und können zwei Krankheiten übertragen: Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Tatsächlich sind in diesem Jahr schon einige Dresdnerinnen und Dresdner erkrankt.

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"53 Borreliose-Fälle gibt bisher in diesem Jahr", teilt das Dresdner Gesundheitsamt auf Anfrage mit. Zum Vergleich: 2023 waren es insgesamt 178. Zwei Dresdner mussten aufgrund einer Erkrankung in ein Krankenhaus eingewiesen werden.

Borreliose kann laut Medizinern Fieber, Schmerzen in den Gelenken und in seltenen Fällen sogar Lähmungen verursachen. Eine Borrelien-Infektion wird deutlich an der sogenannten Wanderröte, die an der Stelle des Zeckenstiches nach ein bis drei Wochen auftritt. Diese ist jedoch nur in etwa 80 Prozent der Infektionen sichtbar, warnt das Gesundheitsamt.

Deutlich gefährlicher als Borreliose ist FSME. Hier gab es 2024 bisher zwei Fälle, ein Betroffener musste ins Krankenhaus. Diese Erkrankung kann eine Entzündung der Hirnhäute verursachen und im schlimmsten Fall zur Querschnittslähmung oder zum Tod führen. Doch längst nicht alle Zecken tragen Erreger von Borreliose oder FSME in sich, so die Stadt. Dennoch wurde Dresden vom Robert-Koch-Institut (RKI) als Risikogebiet eingestuft für FSME. Daher raten die Behörden zur Impfung.

Professor Björn Falkenburger aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Dresdner Uniklinikum sagt: "Wir haben sowohl Patienten mit FSME als auch Patienten mit Borreliose in diesem Jahr behandelt. Beide Infektionen nehmen zu, Borreliose ist noch häufiger als FSME."

Impfung schützt gegen FSME-Erkrankung

Schützen können sich die Dresdnerinnen und Dresdner mit einer Impfung. Aber nur gegen FSME, gegen Borreliose gibt es keine, so das Gesundheitsamt.

"Die Impfung selbst ist gut verträglich und wirksam. Der FSME-Impfstoff für Kinder ist ab dem zweiten Lebensjahr zugelassen", so das Amt. Die Impfung sei die effektivste Schutzmaßnahme gegen die Erkrankung, der Impfschutz wird mit über 90 Prozent angegeben. Eine Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen. Danach sind Auffrischungsimpfungen notwendig.

Gegen Borreliose schützt nur Vorsicht und regelmäßiges Absuchen. Gerade, wenn man kurze Kleidung getragen hat. Sollte sich eine Zecke festgebissen haben, muss diese sofort entfernt werden. Mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Pinzette greift man die Zecke möglichst nah an der Haut und entfernt sie unter deutlichem Zug mit einer leichten Drehbewegung.

Doch auch danach heißt es: Wachsam bleiben und den Körper gut beobachten. Anzeichen einer Borreliose-Erkrankung sind laut RKI eine schmerzlose Hautrötung an der Bissstelle, die sich dann ringförmig ausbreitet – oft erst einige Wochen nach dem Biss. Wer ohne FSME-Impfschutz in einem gefährdeten Gebiet von einer Zecke gebissen wurde, sollte unbedingt schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, so der Rat des Gesundheitsamtes.

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