PAAR IN WASHINGTON ERSCHOSSEN: EIN OPFER WAR DEUTSCH-ISRAELI

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington sind am Mittwochabend in der Nähe eines jüdischen Museums erschossen worden, teilte die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem mit. Der Nachrichtenseite "Jewish Insider" zufolge sagte ein Augenzeugen, dass der mutmaßliche Schütze ein Palästinensertuch getragen habe.

Die Schießerei ereignete sich vor dem Capital Jewish Museum, das nur wenige Schritte von der Außenstelle des FBI in der US-Hauptstadt entfernt liegt. Noem schrieb in einem Beitrag auf X, dass die Ermittlungen laufen und man den "verdorbenen Täter" vor Gericht bringen werde.

Die Polizeichefin von Washington, DC, Pamela Smith, sagte, dass "trotz aller lebensrettenden Maßnahmen beide Opfer ihren Verletzungen erlegen sind". Sie erklärte laut "Times of Israel", dass der Mann und die Frau gemeinsam eine Veranstaltung im Capital Jewish Museum besucht hätten.

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington erschossen

Bei den Opfern handelt es sich um Yaron Lischinsky und Sarah Milgrim, zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft, gab das israelische Außenministerium bekannt. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul sagte am Donnerstag im Deutschen Bundestag, dass Lischinsky israelischer Diplomat war und die deutsche Staatsbürgerschaft besaß.

Über LinkedIn erfährt man, dass Linschinsky "sowohl Jerusalem als auch Nürnberg meine Heimat nennen" würde und dass er stolz darauf sei. Im Alter von 16 Jahren wanderte er nach eigenen Angaben offenbar nach Israel aus.

Der DIG zufolge war Lischinsky Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, teilte: "Wir Wir erinnern an ihn als aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte", so Beck.

„Wir sind schockiert und entsetzt über die Nachricht von dem brutalen Terroranschlag, der zwei unserer Botschaftsmitarbeiter in Washington - Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim - das Leben gekostet hat“, schrieb das israelische Außenministerium in einem Beitrag auf X.

"Das gesamte Botschaftspersonal ist untröstlich und am Boden zerstört über ihre Ermordung. Es gibt keine Worte, die unsere tiefe Trauer und unser Entsetzen über diesen verheerenden Verlust ausdrücken könnten", hieß es in einem weiteren Post zur Gewalttat.

Yechiel Leiter, Israels Botschafter in den USA, sagte, das Paar hätte kurz vor seiner Verlobung gestanden. "Ein junger Mann hat diese Woche einen Ring gekauft, mit der Absicht, seiner Freundin nächste Woche in Jerusalem einen Antrag zu machen. Sie waren ein wunderschönes Paar", sagte er.

Netanjahu ordnet verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für israelische Vertretungen weltweit an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat als Konsequenz auf die Schießerei verstärkte Sicherheitsvorkehrungen in den israelischen Vertretungen in den USA und weltweit angeordnet.

„Mein Herz schmerzt für die Familien des geliebten jungen Mannes und der geliebten Frau, deren Leben plötzlich von einem abscheulichen antisemitischen Mörder beendet wurde“, sagte Netanjahu in einer Erklärung.

„Wir sind Zeugen der schrecklichen Kosten des Antisemitismus und der wilden Hetze gegen den Staat Israel“, so Netanjahu.

"Vor der Schießerei wurde ein Verdächtiger beobachtet, der vor dem Museum herumlief", sagt Smtih und fügt hinzu, dass er dann das Feuer auf eine Gruppe von vier Menschen eröffnete und dabei einen Mann und eine Frau tötete. Nach seinem Angriff habe er das Gebäude betreten wollen. Das Sicherheitspersonal habe ihn jedoch daran gehindert.

Ermittlungen: Handelt es sich um ein politisches Attentat?

"Der Verdächtige rief‚ 'Free, free Palestine', während er festgenommen wurde." Es handelt sich offenbar um einen 30-jährigen Mann aus Chicago, Illinois. Sein Name, Elias R., wurde umgehend von den Behörden veröffentlicht.

Smith sagte: "Das Paar, das heute Abend im Namen von 'Free Palestine' niedergeschossen wurde, war kurz vor der Verlobung". Der Mann habe vergangene Woche einen Ring gekauft, um seiner Freundin in der folgenden Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag zu machen.

US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi sagte, sie sei zusammen mit der ehemaligen Richterin Jeanine Pirro, die als US-Anwältin in Washington arbeitet, am Tatort gewesen.

US-Präsident Donald Trump schrieb auf der Social Media Platform Truth Social: "Diese schrecklichen Morde in Washington, D.C., die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen JETZT ein Ende haben! Hass und Radikalismus haben in den USA keinen Platz. Mein herzliches Beileid an die Familien der Opfer. Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann! Gott segne euch alle!"

Auch US-Außenminsiter Rubio nannte die Tat auf Social Media "einen unverfrorenen Akt feier, antisemitischer Gewalt". Man sei mit Gebeten bei den Angehörigen.

Die Vermutungen spitzen sich zu, dass es sich um ein politisches Attentat im Zusammenhang mit der israelischen Militäroffensive in Gaza handeln könnte. In den USA und auch in Deutschland nimmt Antisemitismus zu.

Im Konflikt zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas, die weite Teile des Gaza-Streifens kontrollieren, wird Kritik an der israelischen Regierung und Armee immer lauter, das Leid der Zivilisten in Gaza zu übergehen. Die Hamas hatten am 7. Oktober einen Terrorangriff auf Israel verübt und dabei rund 1.200 Menschen getötet. Die militärische Reaktion Israels forderte im Palästinensergebiet mehr als 53.000 Opfer, so die Hamas-Behörde. Unabhängige Zahlen gibt es nicht, auch der Anteil der Zivilisten und Kämpfer ist nicht bekannt.

Israel verurteilt die Tat: "verabscheuungswürdiger Akt des Hasses"

Der israelische Staatspräsident, Isaac Herzog, äußerte sich entsetzt und verurteilte die Tat als "verabscheuungswürdigen Akt des Hasses und des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat".

Danny Danon, Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, bezeichnete die Schießerei als "abscheulichen Akt des antisemitischen Terrorismus".

"Wir sind zuversichtlich, dass die US-Behörden energisch gegen die Verantwortlichen für diesen kriminellen Akt vorgehen werden", sagte Danon in einem Beitrag auf X. "Israel wird weiterhin entschlossen handeln, um seine Bürger und Vertreter zu schützen - überall auf der Welt."

Israels Außenminister Gideon Sa'ar sei "sehr besorgt" über weitere mögliche Angriffe auf diplomatische Vertretungen. „Ich habe mir in den letzten Monaten Sorgen gemacht, dass so etwas passieren könnte, und es ist passiert, und die Liste der gefallenen ausländischen Mitarbeiter ist heute länger geworden“, sagte Sa'ar am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Jerusalem.

Reaktion aus Deutschland: "gehen von antisemitischem Motiv aus"

Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte sich ebenso auf der Plattform X. Er sei bestürzt und in Gedanken bei den Angehörigen. "Deruzeit müssen wir von einem antisemitischen Motiv ausgehen", heißt es weiter.

Er verurteile die Tat scharf. Auch der Außenminister Johann Wadephul spricht von einem "heimtückischen Mord" in Bezug auf die Tat in Washington. Antisemitische Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen, betonte er.

2025-05-22T05:41:53Z